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Wednesday, April 30, 2014

Fahrzeuge und Kfz-Versicherung Wechsel oft Hand in Hand gehen

Viele Fahrzeughalter wechseln beim Autokauf auf gleich die Kfz-Versicherung. Anders sieht das Wechselverhalten hingegen bei der Frage nach der Kfz-Werkstatt aus.
Einen Fahrzeugwechsel nehmen Autofahrer häufig zum Anlass, auch die Kfz-Versicherung zu wechseln. Das geht aus einer repräsentativen Untersuchung des IMWF Instituts für Management- und Wirtschaftsforschung hervor. Der Auftraggeber der Studie war das Beratungsunternehmen HNW Consulting. Danach entscheidet sich rund die Hälfte der Befragten beim Kauf eines neuen Wagens für einen neuen Kfz-Versicherer.
Rund ein Drittel gab an, die Kfz-Versicherungsgesellschaft sogar häufiger zu wechseln – und diese Entscheidung somit nicht allein vom Erwerb eines neuen Fahrzeugs abhängig zu machen. Die Umfrage war im Spätjahr 2013 durchgeführt worden, teilgenommen hatten über 1.000 Fahrzeughalter.
Anders sieht das Wechselverhalten hingegen bei der Frage nach der Kfz-Werkstatt aus. Der überwiegende Teil der Studienteilnehmer gab bei diesem Punkt an, dem gewohnten Reparaturbetrieb treu zu sein. Sowohl Routineuntersuchungen als auch außerplanmäßige Reparaturen würden zwei Drittel der Befragten nur von der Werkstatt ihres Vertrauens durchführen lassen.
Grundsätzlich sind der Studie zufolge dennoch viele Autofahrer für Werkstatt-Empfehlungen offen - auch von der eigenen Kfz-Versicherung. Die Versicherungskonzerne nutzen diesen Aspekt in Form der Werkstattbindung bei Kaskotarifen. Wählt der Kunde ein solches Angebot, bestimmt die Assekuranz im Schadensfall die Kfz-Werkstatt  – und zahlt durch Exklusivverträge mit Partnerbetrieben für die Instandsetzung beschädigter Kundenfahrzeuge weniger Geld als marktüblich. Der Versicherte wiederum profitiert von Rabatten, die die Autoversicherung ihm auf den Beitrag gewährt.
Nach Medieninformationen geht mit der HUK-Coburg nun der erste Kfz-Versicherer beim Werkstattgeschäft noch weiter. Der Versicherer will ein eigenes Werkstattnetz aufbauen. Ist dieser Schritt erfolgreich, kann die Versicherung den Kfz-Kunden künftig einen Rundum-Service anbieten – vom Reifen- und Ölwechsel über den Stoßdämpfer-Austausch bis zur Hauptuntersuchung.

Check24

Ein Quadratmeter Nostalgie




Die Telekom verkauft ihre alten Telefonhäuschen an Privatpersonen. Und verhilft dem Kommunikationsklassiker zum Comeback - als Dusche, Gewächshaus, Mini-Bibliothek oder als lärmgeschützer Raum. Für Handygespräche

Junge Menschen kennen das Gefühl wohl nicht mehr. Den Hörer zwischen Ohr und Schulter gepresst, eine Hand in der Hosentasche, hektisch wühlend nach ein paar Münzen. Bevor am Ende ein Klick das Telefonat abrupt beendet.
Die Telefonzelle gehört in Zeiten von Handy und Smartphone zu den aussterbenden Arten. Statt auf deutschen Straßen könnten die klobigen Boxen manchem nun eher im eigenen Wohnzimmer oder im Garten der Freunde begegnen. Denn der Kommunikations-Klassiker scheint den Deutschen ans Herz gewachsen zu sein.
Immer häufiger erreichen die Telekom private Anfragen, ob die alten Telefonhäuschen zu kaufen seien, wie der Konzern berichtet. Seit Ende 2013 verkauft er die gebrauchten Kabinen daher tatsächlich auch an Privatleute. Je nach Zustand kostet so ein rund 350 Kilo schwerer Klotz zwischen 300 und 400 Euro.
Eine attraktive Zusatzeinnahme, für die der Telefonkonzern allerdings auch ein wenig Arbeitszeit investiert. "Die alten, teilweise defekten Telefonzellen werden von unseren Mitarbeitern so aufgearbeitet, dass sie wieder ordentlich aussehen", sagt ein Telekom-Sprecher
Zwei Drittel sind schon abgebaut
Das "private Recycling" kommt der Telekom gelegen. Das Unternehmen baut immer mehr Telefonzellen ab - weil die Menschen ohnehin überwiegend mit dem Handy telefonieren. Die Zahl der in Deutschland aufgestellten Telefonhäuschen, die nicht alle von der Telekom betrieben werden, schrumpfte seit der Jahrtausendwende um mehr als zwei Drittel. Während im Jahr 2000 noch etwa 135 000 Kabinen über Deutschland verteilt in Betrieb waren, sind davon heute nur noch um die40 000 übrig. Besonders in Dörfern und abgelegenen Regionen decken die Einnahmen aus den Telefonaten selten die Kosten für die Instandhaltung der Kabinen. Seit 2003ersetzt die Telekom außerdem alte unrentable Kabinen durch günstigere Modelle.
In Michendorf nahe Potsdam können daher nun Käufer die aufpolierten Alt-Kabinen abholen. Das Telekom-Lager beheimatet dort rund 3000 defekte oder beschädigte Telefonhäuschen. Auf Satellitaufnahmen des Telekom-Lagers fallen vor allem die magenta-grauen Zellen auf. Aneinandergereiht warten sie nahe der kleinen 1200-Einwohner-Gemeinde auf weitere Verwertung. Einige werden noch einmal im öffentlichen Raum eingesetzt, andere stehen zum Verkauf.
Das von Wald umgebene Gelände gehörte einst der Deutschen Post, seit 1995zerlegen und reparieren dort Mitarbeiter der Telekom kaputte Telefonzellen. Ein paar wenige gelbe Originale aus Bundespost-Zeiten stehen auch zum Verkauf.
Die alten Kabinen würden als Dusche, Gewächshaus oder Mini-Bibliothek eingesetzt, berichtet der Konzernsprecher. Unternehmen nutzten die Telefonkabinen als lärmgeschützen Raum - ausgerechnet für Handygespräche.


Egalitarismus ist nicht gleich Gerechtigkeit

Kennen Sie die Karikatur, in der ein Elefant, eine Robbe, ein Vogel, ein Hund und ein Affe vor einem Baum stehen und ihnen verkündet wird, dass im Rahmen der Gleichberechtigung die Prüfungsaufgabe für alle gleich sei: Klettert auf den Baum! Von wegen gerecht, denkt man sich, wenn man dieses Bild anschaut. Von wegen gerecht, denke ich mir jedes Mal, wenn ich in den Zeitungen oder im Rundfunk etwas über die Inklusion an deutschen Schulen lese oder höre.
Der Tenor ist meist dieser: Inklusion - auf jeden Fall, und bitteschön noch viel mehr, das sind wir den Kindern und Jugendlichen schuldig. Schließlich wollen wir weg vom Image des europäischen Buhmannes in Sachen Bildungsgerechtigkeit.
Doch weder die Politik noch manche Eltern haben begriffen, dass Gleichmacherei nicht gleich gerecht ist. Aus meiner Alltagserfahrung kann ich sagen: Keinem Kind mit einer geistigen oder einer stark einschränkenden körperlichen Behinderung bringt es etwas, wenn es im Sinne einer vermeintlichen Gerechtigkeit an eine - in meinem Fall - Realschule kommt, wo weder die Schule noch die Lehrer auf seine Bedürfnisse eingerichtet sind.
Kleinere Klassen, Schulbegleiter und individuell ausgebildetes Lehrpersonal - all das kostet Geld, viel Geld. Doch mit dem Budget, das das Land Bayern (anderswo ist es vermutlich nicht anders) für die Integration von förderbedürftigen Schülernveranschlagt, lässt sich maximal eine Schmalspur-Inklusion umsetzen. Sagen wir es doch, wie es ist: Eine kleine Fortbildung bereitet keinen Lehrer adäquat auf den Alltag mit behinderten Kindern vor.
Inklusion findet jeden Tag stattEin behindertes Kind in eine Regelklasse zu setzen und den Lehrern zu sagen: Das ist jetzt Inklusion, fördert dieses Kind bitte individuell, geht auf sein Handicap ein - das jedenfalls ist nicht gerecht. Nicht gegenüber dem Kind und auch nicht gegenüber den Lehrkräften und den anderen Schülern der Klasse.
Nicht gerade leichter wird die Situation dadurch, dass wir im Schulalltag bereits mit vielen Schülern zu tun haben, die uns vor Herausforderungen stellen: Für mich persönlich findet Inklusion bereits jeden Tag statt - sie beginnt bei jenen Kindern, mit diagnostizierter LRS (Lese- und Rechtschreibschwäche) oder ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit/-Hyperaktivitässtörung). Von denen sitzen immer mehr in meinen Klassen und der Umgang mit ihnen ist nicht einfach.
Inklusion an Regelschulen Mehr Kinder mit Förderbedarf
Der Begriff Inklusion beschreibt den gemeinsamen Unterricht von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Handicap. 2009 trat in Deutschland die UN-Behindertenrechtskonvention in Kraft und mit ihr das Recht auf einen gemeinsamen Unterricht aller Schüler. Einer aktuellen Unesco-Studie zufolge besteht in Deutschland in diesem Bereich aber weiterhin Nachholbedarf: Im Schuljahr 2012/2013 gab es demnach in Deutschland insgesamt 495.000Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf, von denen knapp 30 Prozent in allgemeinen Schulen unterrichtet werden. Der Großteil (etwa 72 Prozent) besucht weiterhin Förderschulen. Dabei sind auch die etwa 140.000 Schüler mit Förderbedarf an den Regelschulen kein echter Erfolg der Inklusionsbemühungen, denn es gibt einfach mehr Kinder mit Förderbedarf.
Im Vergleich zu vor fünf Jahren wird heute bei mehr Kindern und Jugendlichen beispielsweise eine Sprach- oder Lernstörung festgestellt, die ebenfalls zum sonderpädagogischen Förderbedarf zählt. Diese Schüler werden häufig weiterhin an einer Regelschule unterrichtet und erhalten dort eine spezielle Förderung. Das lässt den Anteil förderbedürftiger Schüler an Grund- und weiterführenden Schulen nach oben schnellen. Von einem wirklichen Erfolg bei der Inklusion ist Experten zu folge allerdings erst dann zu sprechen, wenn tatsächlich der Anteil der Schüler an den Förderschulen sinkt.
SZ.de lüftet Schulgeheimnisse - mithilfe einer Frau, die es wissen muss: Catrin Kurtz unterrichtet an einer Realschule in Bayern Deutsch und evangelische Religion. Sie ist Anfang 30, verheiratet und geht in ihrer Freizeit gerne ins Fitnessstudio. Catrin Kurtz heißt in Wahrheit anders. Sie schreibt hier anonym, zu ihrem eigenen Schutz und zum Schutz der Personen, um die es in ihren Beiträgen geht. Ansonsten wird im Lehrer-Blog aber Klartext gesprochen. Einmal in der Woche - nur an Feiertagen und in den Schulferien hat Frau Kurtz auch bei uns frei.

Wie sollten Eltern mit der Situation umgehen



Crystal Meth, Ecstasy, Heroin: Starke Drogen sind in Deutschland verbreitet. Was können Eltern machen, wenn ihr Kind Drogen konsumiert? Vorwürfe bringen es jedenfalls nicht.
Haben Eltern den Verdacht, dass ihre Kinder Drogen konsumieren, ist Panikmache kontraproduktiv. Wer gleich das Zimmer durchsucht, die Kinder kontrolliert oder mit Vorwürfen bombardiert, erreicht in der Regel nur eins: "Die Kinder wenden sich ab", sagte Gabriele Bartsch von der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS).

Und das sei genau das Falsche: Denn der erste wichtige Schritt bei einem möglichen Drogenkonsum sei es, im Gespräch zu bleiben. "Eltern müssen herausfinden, was der Hintergrund ist." Bei manchen Kindern stecken ernste Probleme in der Schule oder Mobbing dahinter. Bei anderen gilt es als cool, einen Joint zu rauchen.
In diesem Fall greifen Jugendliche eventuell zu Drogen, um in eine bestimmte Clique aufgenommen zu werden. Manchmal treibt Jugendliche auch nur die Neugier an: "Die meisten konsumieren, weil sie es ausprobieren wollen", erklärte Bartsch.

Ein Besuch in der Beratungsstelle kann sich lohnen

Heroin oder Crystal Meth seien dabei aber keine klassischen Einstiegsdrogen. Im Gespräch mit den Jugendlichen können Eltern nur punkten, wenn sie Ahnung haben. Dazu empfiehlt Bartsch einen Besuch in einer Beratungsstelle. "Sie müssen genau wissen, wie welche Droge wirkt." Nur so haben Mutter oder Vater eine Chance, von ihren Kindern ernst genommen zu werden. "Wenn Sie dagegen irgendwelche Horrorszenarien an die Wand malen, wirkt das unglaubwürdig."
Synthetische Drogen wie Crystal Meth und Ecstasy finden in Deutschland stärkere Verbreitung als früher. Das zeigen Zahlen, die das Bundeskriminalamt und die Bundesdrogenbeauftragte am Donnerstag vorgestellt haben. Demnach wurden 2013 von der Droge Crystal Meth mit 77 Kilogramm so viel wie noch nie sichergestellt.
Die Zahl der Drogentoten stieg zudem von 944 auf 1002. Problematisch sind nach Ansicht von Bartsch aber nicht nur die illegalen Drogen, sondern vor allem die legalen. Beim ersten Bier oder der ersten Zigarette seien viele Eltern nachlässig. "Alkohol ist erst ab 16 Jahren erlaubt, viele trinken aber schon mit 14 im Beisein der Eltern etwas", erklärte Bartsch.

Wenn Antibiotika nicht wirksam

Ob Blutvergiftung oder Lungenentzündung - noch sind solche Krankheiten heilbar. Künftig könnten sie tödlich enden, warnt die WHO: Denn die Bakterien werden immer öfter resistent gegen Antibiotika.

Es ist ein Warnruf der Weltgesundheitsorganisation (WHO): Bakterielle Infektionskrankheiten könnten künftig wieder mehr Menschen den Tod bringen - wie zu Zeiten vor der Entdeckung des Penizillins. Grund sei eine starke und globale Zunahme der Resistenzen von Bakterien gegen Antibiotika. Dies sei längst nicht mehr nur eine Befürchtung, sondern bereits überall zu beobachten, erklärte die WHO in Genf: "Es geschieht genau jetzt in jeder Region der Welt und kann jeden treffen, in jeder Altersgruppe, in jedem Land."

Die seit Jahren zunehmende Antibiotika-Resistenz vieler Erreger "ist jetzt eine der Hauptgefahren für die Gesundheit", betonte die WHO bei der Vorlage ihres ersten globalen Berichts zu diesem Problem. "Ohne dringende und koordinierte Aktionen der Beteiligten steuert die Welt auf eine Nach-Antibiotika-Ära zu", sagte der stellvertretende WHO-Direktor Keiji Fukuda. "Simple Infektionen und kleinere Verletzungen, die seit Jahrzehnten behandelbar waren, können erneut töten."

WHO fordert ein leistungsfähiges Labornetz

Weltweit seien entschlossene Aktionen nötig. Dazu gehöre beispielsweise ein leistungsfähiges Labornetz, das aufkommende Resistenzen rasch erkennen und entsprechende Informationen für ein schnelles Gegensteuern sammeln und weitergeben kann. Doch nicht alle Länder seien dazu in gleichem Maße in der Lage. Außerdem müsste Infektionen effektiver vorgebeugt werden.
Aber auch relativ einfache Maßnahmen werden von der WHO empfohlen: Ärzte sollten Antibiotika nur noch dann verschreiben, wenn sie sicher sind, dass diese wirklich unbedingt nötig sind. Zudem sollten Patienten möglichst nicht Breitband-Antibiotika, sondern nach entsprechenden genauen Untersuchungen gezielte Wirkstoffe verabreicht werden. Es müsse Bakterien schwerer gemacht werden, sich anzupassen und Widerstandskraft gegen die jeweiligen Wirkstoffe von Medikamenten zu entwickeln. Krankheitserreger entwickeln besonders dann Resistenzen gegen Antibiotika, wenn die Medikamente in großem Maßstab eingesetzt werden.

Antibiotika in der Tiermast trägt zu Resistenzen bei

Dazu tragen auch Antibiotika in der Tierhaltung bei. Der großflächige Einsatz in der Schweine- oder Geflügelmast steht daher seit langem in der Kritik. Seit 1. April gelten in Deutschland deshalb neue Meldepflichten und strengere Vorgaben für Bauern und Tierärzte. Die neuen Regeln sollen den Einsatz von Antibiotika in der Tiermast eindämmen.
Ein breites Spektrum von Krankheitskeimen ist mittlerweile resistent gegen Antibiotika. Wissenschaftler untersuchten im Auftrag der WHO vor allem die Entwicklung bei sieben Bakterienarten, die Erreger für eine Reihe allgemein bekannter Infektionskrankheiten sind - darunter Blutvergiftung, Lungen- und Harnwegsentzündungen sowie die Geschlechtskrankheit Gonorrhoe, bekannt auch als Tripper. Dabei stellten sie unter anderem fest, dass einer der häufigsten Erreger für Infektionskrankheiten, das Darmbakterium Klebsiella pneumoniae, inzwischen in allen Regionen der Welt starke Resistenzen gegen Antibiotika entwickelt hat. Ähnlich sei die Entwicklung bei etlichen anderen Bakterienarten und den jeweils gegen sie eingesetzten Wirkstoffen. 

Tuesday, April 29, 2014

Update auf iOS 7.1.1 behebt Sicherheitslücken mehrere

iPhone- und iPad-Besitzer sollten das iOS auf den neuesten Stand bringen. Denn das verfügbare Update schließt unter anderem Lücken im Browser und der SSL-Verschlüsselung.
Für das iPhone- und iPad-Betriebssystem iOS ist ein Update auf Version 7.1.1 verfügbar. Apple schließt damit mehrere Sicherheitslücken, unter anderem im Browser und der SSL-Verschlüsselung zum Schutz sensibler Daten. Außerdem werde mit dem Update die Empfindlichkeit des Fingerabdruckscanners im iPhone 5 verbessert, teilte Apple mit. Besitzer von iPhone, iPad und iPod touch können die neue Version des Betriebssystems über iTunes oder direkt in den Einstellungen des Geräts herunterladen.

Cameron Diaz und Kate Upton als Engel der Rache

Was tun, wenn sich die neue Liebe als Lügner entpuppt? Was, wenn der Ehemann fremdgeht?
Die Protagonistinnen des Films "Schadenfreundinnen" haben darauf eine besonders radikale Antwort: Wir machen ihn fertig!

Cameron Diaz, Leslie Mann und Kate Upton spielen darin drei schöne Racheengel, die sich zusammentun, nachdem sie festgestellt haben, dass sie von dem gleichen Mann (Nikolaj Coster-Waldau) hintergangen werden. Seiner Freundin Carly (Diaz) spielt er den verliebten neuen Freund vor, seiner Ehefrau Kate (Mann) den liebenden Ehemann und seiner jungen Geliebten Amber (Upton) den gehörnten Gatten, der sich von seiner herzlosen Ehefrau ablenken muss. Als sich die drei hinter seinem Rücken zusammentun, wendet sich das Blatt.
Die Schadenfreundinnen, USA 2014, 109 Minuten, FSK ohne Altersbeschränkung, von Nick Cassavetes, mit Cameron Diaz, Leslie Mann, Kate Upton

"Noma" ist das beste Restaurant der Welt


Feinschmecker lieben diese Liste. Das britische "Restaurant Magazine" hat erneut die besten Gourmettempel der Welt ausgezeichnet. Auch zwei Restaurants aus Deutschland dürfen jubeln.
Das dänische "Noma" darf sich laut der Liste des britischen "Restaurant Magazine" wieder bestes Restaurant der Welt nennen. Nach Platz Zwei im vergangenen Jahr eroberte das Edellokal von René Redzepi den Titel zurück und verdrängte die spanische Konkurrenz von "El Celler de Can Roca". Redzepi sei bekannt für seine "originelle, manchmal auch intuitionsgeleitete Interpretation der nordischen Küche", teilte das Magazin mit. Redzepi eröffnete das Noma 2004 im beschaulichen Hafenviertel Kopenhagens. Das Restaurant hat nur 45 Plätze. Täglich gehen Tausende Reservierungsbitten ein.

Bestes deutsches Restaurant auf der Liste ist das "Vendôme" aus Bergisch Gladbach auf Platz Zwölf. "Das Restaurant zählt zu den führenden Vertretern der Neuen Deutschen Küche", hieß es. Küchenchef Joachim Wissler gebe "traditionellen deutschen Küchenstilen und Zutaten neue Geltung".
Auch das Wolfsburger "Aqua" schaffte es unter die Top 50 (Platz 28). Sven Elverfeld habe "die deutsche Hausmannskost neu erfunden, ein mutiges Unterfangen in Deutschland, wo die meisten seiner Kollegen die schweren, derben kulinarischen Wurzeln der Landesküche eher zu verbergen suchen".

Mehr als 900 internationale Experten der Branche - Köche, Food-Kritiker und Gastronomen - stellen die vielbeachtete Liste seit 2002 jährlich zusammen. Das "Noma" war schon zwischen 2010 und 2012 zum besten Restaurant der Welt gewählt worden.

Unter dem Namen des Waldes

Fair Trade, Blauer Engel oder das Bio-Siegel - solche Label sollen Kunden Orientierung geben, doch oft fehlt der Durchblick. Wofür steht ein Siegel genau? Eine neue App bringt nun Licht ins Dunkel.
Biologisch angebaut, fair gehandelt, nachhaltig produziert - Lebensmittel und andere Produkte sind oft mit Labeln ausgezeichnet, die eine besondere Qualität versprechen. Bei der Frage, was eine Kennzeichnung überhaupt aussagt und wie zuverlässig sie ist, soll nun eine neue Smartphone-App helfen, die am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde. Die "Label-App" soll Informationen über hunderte Kennzeichnungen geben, die dazu nur abfotografiert oder eingetippt werden müssen. Hinter dem Projekt stehen die Bundesministerien für Landwirtschaft und Verbraucherschutz sowie der Verein Verbraucher Initiative.

Die App zeigt den Angaben zufolge für jedes eingespeicherte Label ein kurzes Profil an, in dem unter anderem der Träger und das Vergabeverfahren vorgestellt werden. Zudem werden die Kennzeichnungen bewertet nach den Kriterien Anspruch, Unabhängigkeit, Kontrolle und Transparenz. Das kleine Programm könne «für viele Verbraucher zu einem regelmäßigen Einkaufsbegleiter» werden, zeigte sich die Parlamentarische Staatssekretärin im Landwirtschaftsministerium, Maria Flachsbarth (CDU), überzeugt.
Das Mini-Programm ist für die Betriebssysteme iOS und Android verfügbar und kostenlos. Alternativ können Siegel auch am Computer auf der Seite label-online.de abgefragt werden. In der Datenbank sind den Angaben zufolge derzeit 240 Label und Markenzeichen gespeichert; bis Jahresende sollen es 600 sein.

Wenn Porno sparen Wälder

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Siemens will Alstom bieten

Nächster Schritt in den Übernahme-Verhandlungen: Siemens gibt bekannt, dass es dem französischen Rivalen Alstom ein Angebot machen wird. Vorher wollen die Deutschen das Unternehmen aber noch vier Wochen lang durchleuchten.

Siemens will in Kürze ein Angebot für das Energiegeschäft vonAlstom vorlegen. Der Konzern gab nun offiziell bekannt, dass ein entsprechendes Schreiben an den französischen Rivalen übermittelt wurde. Der französische Wirtschaftsminister Arnaud Montebourg hatte zuvor bereits im französischen Parlament verkündet, dass Siemens ein Angebot vorlegen werde.
Allerdings will Siemens zunächst noch etwas Zeit. Der deutsche Konzern will vor einer konkreten Offerte zunächst vier Wochen die Möglichkeit haben, die Bücher von Alstom zu prüfen. Siemens wolle Daten kontrollieren und das Management interviewen, heißt es in der Mitteilung des Unternehmens. Zuvor war am Dienstag der Siemens-Aufsichtsrat zu einer außerordentlichen Sitzung zusammengekommen.
Siemens soll bereit sein, Geschäfte im Schienenverkehr - wie etwa den Bau von ICE-Zügen und Lokomotiven - an Alstom abzugeben, wenn der Konzern im Gegenzug das Energietechnik-Geschäft der Franzosen übernehmen könnte. Alstom stellt unter anderem den französischen Hochgeschwindigkeitszug TGV her.
So ein deutsch-französischer Deal wäre ein harter Schlag für General Electric. Der US-amerikanische Rivale von Siemens hatte Interesse an Teilen von Alstom angemeldet. Doch der französische Staat hätte lieber einen Deal mit Siemens, um Alstom unter europäischem Einfluss zu halten. Die Regierung hat die Pariser Börsenaufsicht eingeschaltet, um sicherzustellen, dass das Alstom-Management die Offerten von Siemens und GE gleichbehandelt.
Wirtschaftsminister Montebourg verteidigte die Intervention seiner Regierung im Übernahmepoker. Eine europäische Lösung würde es nach Ansicht Frankreichs erlauben, im Zuggeschäft einen "Weltmarktführer made in France" aufzubauen. Alstom ist für den französischen Staat von nationalem, strategischem Interesse. Das Unternehmen stellt neben dem TGV auch Kraftwerke her.
Die Alstom-Führung dagegen neigt eher zu General Electric, sie hatte zuvor lange heimlich nur mit dem US-Konzern verhandelt.
Siemens hatte am Wochenende bereits sein Interesse bekundet und angeboten, den Energiebereich für zehn bis elf Milliarden Euro zu kaufen. Dadurch sollen zwei weltweit führende Unternehmen im Bereich Energie sowie Transport entstehen. Zudem bot Siemens eine Job-Garantie für drei Jahre an.
Die Führungsspitzen beider Konzerne hatten am Montag Frankreichs Präsident François Hollande getroffen, um ihre jeweiligen Konzepte für eine Alstom-Teilübernahme darzulegen.
Mitarbeiter von Alstom protestierten am Dienstag vor einer Niederlassung in Saint-Ouen bei Paris gegen die Zerschlagungspläne. Bei einem Treffen mit Montebourg forderten Gewerkschaftsvertreter, ihr Unternehmen teilzuverstaatlichen. Die Regierung werde alle notwendigen Mittel ergreifen, um die Interessen des Staates zu schützen, antwortete Montebourg.
Nicht nur in Frankreich verunsichert der Deal Angstellte: Auch die deutsche Gewerkschaft IG Metall fordert Sicherheit für Jobs in den betroffenen Sparten von Siemens. Man sei nicht generell gegen ein mögliches Geschäft zwischen Siemens und dem französischen Mischkonzern, sagte Bayerns IG-Metall-Chef Jürgen Wechsler. "Eine zwingende Voraussetzung für den geplanten Tausch von Siemens' Zugsparte gegen Alstoms Energiebereich sind natürlich umfassende Garantien für die Sicherheit der Beschäftigung und aller betroffenen Siemens-Standorte." Damit bestätigte Wechsler entsprechende Informationen zu möglichen Inhalten eines Angebots des Münchner Konzerns.

Nach Kloputz in der Küche

Burger King in der Bredouille: In mehreren deutschen Filialen der Fast-Food-Kette soll es schwere Hygienemängel geben. Auch die Bezahlung der Angestellten wird bemängelt.
In mehreren deutschen Filialen der Fastfoodkette Burger King gibt es nach RTL-Recherchen schwere Hygienemängel. Ein eingeschleuster Reporter habe unter anderem dokumentiert, dass dort Lebensmittel mit abgelaufenem Verfallsdatum verarbeitet würden, teilte RTL am Dienstag mit. Die Sendung "Team Wallraff - Reporter Undercover" war am Montagabend ausgestrahlt worden. Die Vorwürfe beziehen sich nach RTL-Angaben ausschließlich auf Filialen, die ein selbstständiger Lizenznehmer im sogenannten Franchising betreibt.
Burger King nannte die Vorwürfe sehr beunruhigend. Die in der Sendung dargestellten Handlungen seien eine Verletzung der Unternehmenswerte, teilte eine Sprecherin der Burger King Beteiligungs GmbH mit Sitz in München schriftlich mit. Von dem betroffenen Franchisenehmer war keine Stellungnahme zu erhalten.

Burger King ist seit 1976 in Deutschland 

Burger King ist seit 1976 in Deutschland vertreten. Die knapp 700 Restaurants werden fast alle von unabhängigen Unternehmern im Franchisesystem betrieben. Dabei stellt der Franchisegeber Marke und Produkte zur Verfügung, der Franchisenehmer betreibt einzelne Filialen.
Der Reporter hielt nach RTL-Angaben mit versteckter Kamera fest, wie in Betrieben des Konzessionsinhabers abgelaufene Lebensmittel wie Salate, die nach internen Vorschriften nicht mehr verwendet werden durften, mit neuen Etiketten versehen und weiter verarbeitet wurden. In einer Küche seien Darmbakterien nachgewiesen worden. Manche Mitarbeiter hätten nach dem Reinigen von Toiletten in derselben Kleidung Küchendienst geleistet.

Schlechte Arbeitsbedingungen 

Außerdem berichtete RTL über schlechte Arbeitsbedingungen bei dem Unternehmen, das mehrere Schnellrestaurants betreibt. Einem ehemaligen Schichtleiter, der sich für die Sendung noch einmal undercover als leitender Angestellter beworben habe, seien 1500 Euro pro Monat angeboten worden. Überstunden sollten nicht bezahlt werden, Urlaubs- und Weihnachtgeld gebe es nicht. Das widerspricht RTL zufolge schriftlichen Zusagen des Unternehmers, die er bei der Übernahme der Filialen gemacht habe.
Burger King distanzierte sich von dem Franchisenehmer. "Wir haben keinerlei Toleranz oder Akzeptanz für Handlungen, die das langjährige Vertrauen unserer Gäste und den Ruf, den wir über die vergangenen 60 Jahre aufgebaut haben, untergraben." Burger King entwickle mit dem betroffenen Unternehmer einen Aktionsplan, um Wiederholungen zu verhindern. "Dieser Plan umfasst ein erneutes intensives Training aller Mitarbeiter sowie des Managements."
Die Organisation foodwatch forderte, Verbraucher dürften von ekelerregende Hygieneverstöße nicht nur aus den Medien erfahren. "Alle Ergebnisse der amtlichen Lebensmittelkontrolle müssen an der Eingangstür ausgehängt werden", sagte Sprecher Andreas Winkler. Karin Vladimirov von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) forderte das betroffene Unternehmen auf, die Missstände sofort zu korrigieren. "Offenbar geht maximaler Profit zulasten von Arbeitssicherheit und Hygiene." 

Sie müssen angemeldet sein, Blogger

Russland zieht die Daumenschrauben im Netz enger an. Betreiber von Blogs müssen sich künftig registrieren. Ein entsprechendes Gesetz hat das Parlament beschlossen.
Das russische Parlament hat eine Meldepflicht für die Betreiber von Blogs und anderen Webseiten mit mehr als 3000 Besuchern am Tag beschlossen. Kritiker bezeichneten das vom Föderationsrat verabschiedete Gesetz als Versuch von Präsident Wladimir Putin, die Kontrolle über das Internet auszubauen. Es solle die Informations- und Meinungsfreiheit einschränken, sagte der prominente Blogger Anton Nosik. "China ist sehr viel liberaler im Vergleich zu dem, was Russland erreichen will."
Die russischen Behörden weisen Zensur-Vorwürfe zurück. Befürworter sehen das neue Gesetz als notwendig an, um den juristischen Status der Internet-Tagebücher zu klären. Russland hat mit 61 Millionen Nutzern einem Bericht des Branchendienstes comScore zufolge die am schnellsten wachsende Internet-Gemeinde Europas. Putin hat das Netzwerk allerdings als ein Projekt des US-Geheimdienstes CIA bezeichnet. Die Betreiber von sozialen Netzwerken müssen ihre Server im Land aufstellen und Kundendaten mindestens sechs Monate speichern.

"Die extreme Rechte, und ich hoffe, dass die wirkliche Selbstvertrauen"


Wie es sich anfühlt, von einem Nazi umarmt zu werden: Die afrodeutsche Filmemacherin Mo Asumang trifft für ihren Film "Die Arier" auf NPD-Vertreter und Ku-Klux-Klan-Anhänger. Sie begegnet Menschen, die sie hassen - und entlarvt sie dadurch

Mo Asumag hat sich auf eine aufwühlende, eine teilweise schmerzhafte Reise begeben. Für ihren Film "Die Arier" macht sich die Tochter eines Ghanaers und einer Deutschen auf die Suche nach Ariern und trifft dabei Rechtsextreme verschiedener Nationalitäten, in den USA beispielsweise Mitglieder des Ku-Klux-Klans. Bekannt wurde Asumang vor allem als Moderatorin. Dann begann sie, sich mit Rassismus und Rechtsextremismus zu beschäftigen. Auslöser war ein Lied der rechtsextremen Berliner Band White Aryan Rebels, in dem die 50-Jährige bedroht wird: "Diese Kugel ist für dich, Mo Asumang", lautet eine Liedzeile.
SZ.de: Tom Metzger ist Gründer der amerikanischen White Aryan Resistance. Wie hat es sich angefühlt, von ihm vor laufender Kamera umarmt zu werden - von einem Mann, der Ihnen ins Gesicht sagt, Schwarze hätten eine eindeutige Ähnlichkeit mit Affen?
Mo Asumang: Das war ein echtes Highlight. Ich will mit dem Film herausfinden, wie Rassismus funktioniert - und diese Umarmung war für mich der Beweis dafür, dass Tom Metzger gar nicht an diese ganzen rassistischen Theorien glaubt - zumindest nicht in dem Maße, wie er sie propagiert. Rassismus ist für ihn ein Geschäft, das sagt er auch selbst. Er verdient Geld, indem er beispielsweise eine Radiosendung im Internet ausstrahlt und dort Hass verbreitet. Nach der Umarmung sagt Metzger, er hoffe, dass keiner seiner Anhänger das sieht. Denn dann wäre er erledigt. Ich hoffe natürlich, dass möglichst viele die Szene sehen.
Sie mischen sich auf einer Demonstration unter Rechtsextreme und treffen sich mit dem Ku-Klux-Klan - alles Menschen, die Sie allein wegen Ihrer Hautfarbe hassen. Im Film sagen Sie, es sei Ihnen wichtig, diesen Hass zu verstehen. Warum?
Ich bin selbst betroffen - und war es mein Leben lang. Als ich zwei Jahre alt war, haben sie uns aus der Wohnung geschmissen, weil mein Vater schwarz ist. Es reicht langsam! Wir müssen ein Zeichen gegen Nazis setzen und Aufklärungsarbeit leisten, besonders unter Jugendlichen, die drohen, in die Szene abzurutschen. Dafür braucht es Kommunikation, Bücher - und Filme.
Sie setzen sich persönlichen Anfeindungen aus. Tom Metzger beleidigt Ihren Vater, wirft ihm vor, er habe seine Rasse aufgewertet, als er Sie mit einer Deutschen zeugte. Ist Ihr Einsatz gegen Diskriminierung das wert?
Solche Äußerungen tun sehr weh. In diesem Moment war ich tief verletzt, andererseits wollte ich den Film als Regisseurin zu Ende bringen. Nur, indem ich mich solchen Anfeindungen aussetze, kann ich zeigen, wie diese Menschen funktionieren, welche Ideologie sie haben und wie das bei mir ankommt. Der Zuschauer identifiziert sich immer mit der Hauptperson, in diesem Fall also mit mir. Er kann miterleben, wie sich das anfühlt, solche Sachen ins Gesicht gesagt zu bekommen.
Gleichzeitig zwingen Sie die Rechtsextremen dazu, sich mit Ihnen auseinanderzusetzen. Sie fragen direkt bei der NPD nach, wie die Partei gedenkt, ihren Rückführungsplan für Ausländer umzusetzen.
Rechtsextreme leben ja oft in einem Paralleluniversum, in dem sie sich ein Hassbild zurechtschustern. Sie kennen die Leute nicht, die sie hassen. Wenn man einen Rechtsextremen fragt: Hast du schon mal mit einem Juden gesprochen oder mit einem Moslem?, würden die meisten Nein sagen. Was passiert aber, wenn jemand vor ihnen steht, der dieses Hassbild verkörpern soll, aber tatsächlich ganz anders ist?
Abgesehen von Anführern wie Tom Metzger wirken die Rechtsextremen in Ihrem Film vor allem verunsichert, bisweilen lächerlich. Der Ordner auf der NPD-Demo zum Beispiel, der versucht, Sie mit todernstem Blick abzudrängen, während Sie ihm nett ins Gesicht lächeln. Müssen wir Rechtsextreme gar nicht mehr so ernst nehmen?
Nein, das kann man nicht sagen. Alle zwei Wochen marschieren Nazis in Deutschland - man muss sie ernst nehmen und sich mit ihnen auseinandersetzen. Sie klein zu machen und über sie zu lachen, kann aber auch eine Form sein, mit ihnen umzugehen. Das heißt allerdings nicht, dass das Problem damit gelöst wäre.

Lektion gegen Krieg und Zerstörung

Vierzehn Helden hat das Dokudrama, es ist aufgebaut wie eine Serie. In dem internationalen Projekt "14 - Tagebücher des Ersten Weltkriegs" geht es fast acht Stunden lang um Leid und Zerstörung - aber auch um die Zukunft des Fernsehen

Am 7. August 1914 beginnt die 13-jährige Marie Luise von Holzing, später verheiratete Kaschnitz, in Berlin auf Betreiben der Erwachsenen ein Kriegstagebuch. Wie viele Kinder notiert sie von nun an Ereignisse zum Kriegsfortgang ("Unsere Kriegsschiffe haben Algier verlassen. Hurrah!") mit viel Patriotismus und einiger Naivität. "Ob wir überhaupt Papas schöne Pferde wiedersehen werden?", fragt sich das junge Mädchen aber doch.
Das Deutsche Literaturarchiv Marbach hat das Kriegsbüchlein der Marie Luise in der bemerkenswerten Ausstellung August 1914. Literatur und Krieg gezeigt, die nun nach Oxford und Straßburg weiterzieht. Aufzeichnungen wie diese sind mit der gebotenen Vorsicht zu genießen, aber sie spielen im großen Gedenkjahr aus naheliegenden Gründen eine wichtige Rolle, und sogar das Geschichtsfernsehen stellt sich darauf ein. Man kann es ungewöhnlich finden, dass die Wahrer des Kulturerbes in Marbach und die Massenschleuder TV methodisch so ähnlich vorgehen, doch es gibt dafür einen ganz schlichten Grund: Inzwischen lebt praktisch kein Zeitzeuge mehr, der vor der Kamera erzählen könnte, woran er sich zu erinnern glaubt. Tagebücher lügen natürlich auch, aber wer ein Tagebuch führt, weiß noch nichts von der Geschichte, die er später vielleicht gerne fälschen würde.
In dem Großprojekt 14 - Die Tagebücher des Ersten Weltkriegs bilden nun solche mehr oder weniger privaten Notate die Grundlage für ein Dokudrama, das die Geschichte von vierzehn Menschen unterschiedlicher Nationalität zwischen1914 und 1918 erzählt. Marie Luise von Holzing ist nicht dabei, wohl aber Käthe Kollwitz, die ihren Sohn in den Krieg schickte, wo er bereits am 24. Oktober1914 fiel, oder Ernst Jünger, von dem man in Marbach bei der Rückkehr zur Front lesen konnte: "Mama brachte mir noch eine letzte Tasse Kaffee".

Erich Maria Remarque im Ersten WeltkriegSechs Wochen in der Hölle

Der Schriftsteller Erich Maria Remarque war1917 nur kurz an der Front. Doch das erlebte Grauen barg genug Stoff, um das berühmteste Buch gegen den Krieg zu schreiben: "Im Westen nichts Neues".
Die modernen Epen werden als Drehbücher geschrieben - für Menschen, die mit dem digital gelieferten Fernsehstoff das Gleiche machen wie seit jeher mit dicken Büchern: Stundenlang darin abtauchen. Serien sind in einer dauervernetzten und ständig quasselnden Welt das einzige Produkt, das annähernd zur Lebensform des Einzelgängers passt.
Sie passen möglicherweise trotzdem zur gefühlsbetriebenen Massenmaschine des guten alten Fernsehens. Nur scheuen sich speziell die öffentlich-rechtlichen Programmstrategen im Allgemeinen, Serienstoff so zu zeigen, wie es sich gehört: In mehreren Folgen hintereinander an einem Abend. Darum ist es bemerkenswert, dass sich selbst die ARD bei 14 für Doppelfolgen entschied. Bei Arte, wo man Serien schon öfter als Langstrecke zeigte, kommen drei Episoden pro Abend.
Produzenten sind Menschen, ohne die es kein Fernsehen gäbe, sie wirken manchmal wie Jongleure, in bestimmten Phasen auch wie Hasardeure. Ihr Gewerbe besteht aus der Paradoxie, eine mehr oder weniger wahnsinnige Idee durch Kalkulation in die Welt zu setzen. Die wahnsinnige Idee des Leipziger Produzenten Gunnar Dedio, 44, war ein achtteiliges Dokudrama, das den Krieg aus Sicht vieler Nationen gleichzeitig zeigt. Möglich gemacht hat er das mit 52Partnern aus fast allen Nationen, die einst an diesem Krieg beteiligt waren.

Y-Chromosom: Hoffnung für Männer genetische

Der Zerfall des männlichen Erbguts schien unaufhaltsam: Nur 19 von 600 Genen, die das Y-Chromosom ursprünglich mit dem weiblichen X-Chromosom teilte, blieben erhalten. Doch nun gibt es Hoffnung - die restlichen Gene scheinen überlebenswichtig.

Das männliche Geschlecht kann auf eine erfolgreiche Zukunft hoffen: Das Y-Chromosom, das im Erbgut einen Mann kennzeichnet, ist stabiler als bislang angenommen. Ein Vergleich verschiedener Tierarten zeige, dass eine Reihe von Genen auf dem Y-Chromosom viele Millionen Jahre überlebt hat, berichten Forscher im Fachmagazin "Nature". Die Gene hätten nicht nur mit dem Hoden oder der Spermienproduktion zu tun, so die Wissenschaftler.

"Auf dem Y-Chromosom sind etwa ein Dutzend Gene erhalten geblieben, die in Zellen und Geweben im ganzen Körper wirksam werden", wird David Page vom Massachusetts Institute of Technology in Cambridge, US-Staat Massachusetts, in einer Mitteilung seiner Universität zitiert. "Die Evolution zeigt uns, dass diese Gene wirklich wichtig für das Überleben sind", ergänzt Pages Kollege Daniel Bellott, Erstautor der Studie.
Funktion nur im Doppelpack
Eine frühere Studie hatte gezeigt, wie dramatisch der Genverlust auf dem Y-Chromosom in 300 Millionen Jahren Evolution war: Nur 19 von 600 Genen, die es ursprünglich mit dem X-Chromosom teilte, blieben demnach erhalten. Von diesen aber hat das menschliche Y-Chromosom dann in den vergangenen 25 Millionen Jahren lediglich eines verloren, schreiben die Wissenschaftler. Der massive Genverlust wird von einigen Genetikern als Indiz gewertet, dass das Y-Chromosom eines Tages endgültig verschwinden wird.
Page, Bellott und Kollegen untersuchten Gene, die sowohl auf dem Y- als auch auf dem X-Chromosom vorkommen. Sie verglichen die Genpaare im Erbgut von Tieren, die in verschiedenen Graden mit dem Menschen verwandt sind: Schimpansen, Rhesusaffen, Weißbüschelaffen sowie Mäuse, Ratten, Hausrinder, Beutelratten und Hühner.
Aus ihren Ergebnissen schließen die Forscher, dass die im Menschen erhaltenen X-Y-Genpaare die Übersetzung von Genen in Eiweiße und deren Stabilität regulieren. Die Gene der X-Y-Paare funktionieren nur in doppelter Ausführung, ein Gen allein reicht nicht.

Krankheiten geschlechtsspezifisch erforschen

Zu einem ähnlichen Ergebniszur Funktion der langlebigen Gene kommt auch eine Gruppe um Henrik Kaessmann und Diego Cortez von der Universität Lausanne in der Schweiz. Sie verglich Gene der Geschlechts-Chromosomen von 15 Säugetier- und vier Vogelarten miteinander. Dabei ermittelten die Forscher, dass das bei den Säugetieren geschlechtsbestimmende Gen SRY rund 180 Millionen Jahre alt ist.
Dass Männer entgegen aller Befürchtungen vorerst nicht durch den Verfall des Y-Chromosoms aussterben werden, zeichnete sich bereits Anfang 2012 ab. Damals hatten Forscher das Y-Chromosom des Menschen mit dem des Schimpansen und des Rhesusaffen verglichen. Auch hier zeigte sich, dass bei den drei verwandten Arten kein stetiger Genverlust auf dem Chromosom zu beobachten ist.
David Page und sein Team wollen nun herausfinden, was die langlebigen Gene auf dem Y-Chromosom genau bewirken. "Es gibt einen deutlichen Bedarf, in der biomedizinischen Forschung über das geschlechtsunabhängige Modell hinauszugehen", unterstreicht Page. Krankheiten, die bei Männern und Frauen unterschiedlich ausgeprägt sind, müssten genauer untersucht werden. Dazu gehört etwa das Turner-Syndrom, bei dem die Patientinnen nur über ein X-Chromosom verfügen.


Alstom im Einvernehmen mit seinem Rivalen Siemens sein

Schlägt Alstom das Siemens-Angebot aus? Gerade erst hatte der deutsche Großkonzern angekündigt, für die Franzosen bieten zu wollen. Doch Medienberichten zufolge soll sich Alstom bereits für den US-Konkurrenten General Electric entschieden haben.

Die Führung des französischen Industriekonzerns Alstom will nach übereinstimmenden Medienberichten nicht auf ein Übernahmeangebot des deutschen Konkurrenten Siemens eingehen.
Der Verwaltungsrat habe beschlossen, das Angebot des US-Unternehmens General Electric (GE) bevorzugt zu behandeln, berichtetet die französische Zeitung Le Figaro, aber auch das Wall Street Journalunter Berufung auf Konzernkreise.
Der Verwaltungsrat habe dem verbindlichen und durchfinanzierten Angebot von GE auf seiner Sitzung am Dienstagabend zugestimmt, berichtete Le Figaro. Eine offizielle Bestätigung gab es zunächst jedoch nicht.
Siemens hatte erst am Dienstag entschieden, Alstom ebenfalls ein Angebot machen zu wollen. Als Bedingung wurde genannt, vier Wochen lang Zugang zu Daten des französischen Unternehmens zu bekommen. Zudem müssten Managementinterviews geführt werden können, teilte Siemens mit.
Frankreich will Siemens, Alstrom offenbar lieber GE
Die französische Politik würde offenbar eine Siemens-Offerte bevorzugen. Alstom-Chef Patrick Kron dagegen favorisiert das Angebot von GE.

Der Figaro berichtete von Details der verschiedenen Offerten: Siemens sei bereit, seine komplette Transportsparte inklusive des ICE- und Metro-Baus an Alstom abzugeben, wenn es im Gegenzug die Energietechniksparte kaufen könnte. Der Münchner Konzern bewertete letztere mit 10,5 bis 11 Milliarden Euro. An dem neuen, auf Bahntechnik spezialisierten Unternehmen Alstom, würde Siemens demnach nur einen Anteil von 19 Prozent beanspruchen. Lediglich die Signaltechnik würde es unter dem eigenen Dach behalten wollen, so der Figaro weiter.

GE dagegen will nach Informationen der Zeitung nur rund zehn Milliarden Euro für die Energietechniksparte der Franzosen zahlen. Die Alstom-Führung hält eine Übernahme durch Siemens allerdings offenbar für "zu kompliziert" - vor allem, weil es zu viele Überschneidungen in der Produktpalette gebe.

Am Mittwochmorgen soll sich das Unternehmen Berichten zufolge offiziell zu den Übernahmeangeboten äußert. Dies hatte auch die Finanzmarktaufsicht AMF verlangt.

Frankreichs Regierung mischt mit
Alstom hatte in den vergangenen Monaten heimlich mit General Electric über eine Übernahme verhandelt. Die in Industriefragen traditionell nationalistische französische Regierung hatte mit Empörung darauf reagiert. Sie fürchtet eine Verlagerung von Arbeitsplätzen und Entscheidungszentren, sollte GE den Zugriff auf Alstom bekommen. Von einem Zusammenschluss mit Siemens dagegen erhofft sich die Regierung, dass zwei europäische Weltmarktführer entstehen könnten - einer im Bereich Bahntechnik, der andere im Bereich Energie.

Wirtschaftsminister Arnaud Montebourg rechtfertigte am Dienstag die Einmischung der Regierung in die Verhandlungen vor der Nationalversammlung in Paris. Kein Staat auf der Welt würde es akzeptieren, wenn ein von öffentlichen Aufträgen lebendes Aushängeschild der nationalen Industrie innerhalb kürzester Zeit verkauft würde, sagte der Minister.

Mountebourg warf Alstom-Chef Kron zudem vor, ihn in den vergangenen Monaten über seine Allianz-Pläne mit General Electric offen belogen zu haben. "Muss der Wirtschaftsminister in seinem Büro einen Lügendetektor installieren?", fragte Montebourg. Das Energietechnik-Geschäft von Alstom sei für Frankreich strategisch von größter Bedeutung.