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Wednesday, September 17, 2014

15 Milliarden Dollar Reduzieren Sie die Fed Anleihen kaufen

Die US-Notenbank Fed drosselt ihre monatlichen Käufe von Anleihen. Die Konjunkturhilfen für die US-Wirtschaft werden um zehn Milliarden Dollar reduziert. Eine Zinswende steht auch in Aussicht.


Die US-Notenbank Fed drosselt ihre Konjunkturspritzen immer weiter. Die Zentralbanker um Fed-Chefin Janet Yellen entschieden am Mittwoch, die monatlichen Wertpapierkäufe um weitere zehn auf 15 Milliarden Dollar zu reduzieren und den Leitzins zugleich bei null bis 0,25 Prozent zu belassen.

Zugleich signalisierten sie, dass sie auch "geraume Zeit" nach dem für Ende Oktober angepeilten Ende der Konjunkturhilfen an dem sehr niedrigen Zins festhalten werden. Sie betonten, die Ressourcen am Arbeitsmarkt seien bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Aus den Prognosen der Notenbanker geht zudem hervor, dass sie die geldpolitischen Zügel nächstes Jahr wohl stärker anziehen als bislang erwartet.
Im Schnitt veranschlagen die Währungshüter nun ein Leitzinsniveau von 1,375 Prozent für Ende kommenden Jahres. Noch im Juni hatten sie lediglich 1,125 Prozent angepeilt. Die Märkte rechnen damit, dass die Zinswende erst Mitte 2015 kommen wird. Die US-Aktienmärkte fielen nach dem Fed-Zinsentscheid in regem Handel auf den niedrigsten Stand des Tages. Die Notenbank betreibt seit Ende 2008 eine Politik des ultrabilligen Geldes, um die Wirtschaft anzukurbeln und dem Arbeitsmarkt auf die Sprünge zu helfen. 


Auszeichnungen Lufthansa Milliarden Vertrag für Airbus


Die Lufthansa will Milliarden in die Erneuerung der Flotten ihrer Fluglinien stecken. Für die Mittelstrecken setzt der Konzern dabei auf Jets von Airbus.

Die Lufthansa gibt Milliarden für neue Mittelstrecken-Flugzeuge von Airbus aus. Der Aufsichtsrat habe den Kauf von 25 Maschinen des Typs A320 beschlossen, teilte die Fluggesellschaft am Mittwoch mit. Nach Listenpreisen habe der Auftrag einen Wert von insgesamt 2,5 Milliarden Euro. Üblicherweise erhalten Fluggesellschaften bei größeren Bestellungen jedoch deutliche Rabatte. Die treibstoffeffizienten und lärmarmen Flugzeuge für 150 bis 180 Passagiere sollen in den nächsten Jahren alte Maschinen bei Lufthansa-Töchtern ersetzen

An Swiss gehen 15 A320-Flugzeuge. Die in Zürich angesiedelte Fluglinie erhält dabei ab 2019 die runderneuerte Version des Airbus-Bestsellers mit neuen Triebwerken. Zehn weitere A320-Jets, die noch nicht mit neuen Turbinen ausgestattet sind, sollen bereits ab 2016 geliefert und beim geplanten Billigableger Eurowings eingesetzt werden.
Der Lufthansa-Konzern steckt derzeit in der größten Flottenerneuerung seiner Geschichte: Ohne die jüngste Order sind derzeit 265 Flugzeuge zu einem Listenwert von 30 Milliarden Euro bestellt. Die Traditionslinie muss viel investieren, um mit stark expandierenden staatlichen Airlines vom Persischen Golf wie Emirates und Qatar Airways mithalten zu können.
Vertragsverlängerung für Finanzchefin
Die für die Finanzierung zuständige Top-Managerin Simone Menne bleibt länger an Bord. Der Vorstandsvertrag der Konzern-Finanzchefin werde frühzeitig von Mitte 2015 an für fünf Jahre verlängert, teilte die Lufthansa mit. Menne leitet das Ressort seit 2012.
Zudem treibt die Lufthansa bereits im Juli von Konzernchef Carsten Spohr angekündigte Zukunftsprojekte voran. Neben dem geplanten Billigflieger Eurowings erwägt Spohr die Gründung einer neuen Billig-Langstreckenfluglinie, die zusammen mit dem Charterflieger Sun-Express betrieben werden könnte. Sie soll mit sieben gebrauchten Airbus A330-300 fliegen. Spohr begründet die Wahl der im Vergleich zu neuen Jets spritdurstigen Maschinen im "Manager Magazin" damit, dass die noch namenlose Airline bereits nächsten Herbst abheben soll. "Schnelligkeit ist jetzt erstmal wichtiger, als jahrelang auf das optimale Flugzeug zu warten." Wenn das Experiment sich bewähren sollte, werde die Lufthansa sicherlich auch die Anschaffung moderner Jets wie dem Boeing-Dreamliner oder dem neuesten Airbus-Flugzeug A350 erwägen.
Gleichzeitig arbeitet Spohr die Idee durch, 14 Langstrecken-Flugzeuge vom Typ Airbus A340-300 mit einer neuen Kabinenkonfiguration auszustatten. Die First Class fällt dabei weg, und die Business Class wird kleiner. Die Jets sollen ab dem Winter 2015/2016 mit deutlich günstigeren Kosten fliegen und vor allem neue Privatreiseziele anfliegen. Die Unterstützung der Flugbegleitergewerkschaft Ufo hat die Lufthansa bereits sicher, doch andere Arbeitnehmergruppen - etwa die Piloten - warten noch ab.

Russischer Rubel beschleunigter Rückgang


Rekordtief in Russland: Der Rubel ist auf ein neues Tief gefallen. Grund sind auch die Sanktionen gegen Moskau wegen der Ukraine-Krise. Der Kreml versucht die Bürger zu beruhigen.

Der russische Rubel verliert immer stärker an Wert und hat am Dienstag im Handel mit dem US-Dollar ein neues Rekordtief erreicht. Am Vormittag mussten für einen Dollar 38,81 Rubel bezahlt werden und damit so viel wie noch nie. Nach Einschätzung von Experten belastet die Furcht vor einer Rezession infolge der Sanktionen westlicher Industriestaaten die russische Währung.

Der Rubel befindet sich bereits seit Ende August massiv unter Druck. Allerdings hat sich das Tempo der Talfahrt in den vergangenen Tagen deutlich verschärft. Am Dienstag verlor die russische Währung mehr als ein Prozent an Wert, seit Freitagabend ging es um etwa 2,5 Prozent nach unten.
Am Morgen hatte der ehemalige russische Finanzminister Alexei Kudrin vor der Gefahr einer möglichen Rezession in Russland gewarnt. Seiner Einschätzung nach dürfte das Bruttoinlandsprodukt im nächsten Jahr wahrscheinlich schrumpfen. In der vergangenen Woche hatten die EU und die USA eine neue Runde von Wirtschaftssanktionen gegen Russland eingeläutet. Die jüngsten Strafmaßnahmen richten sich vor allem gegen den Energie-, Rüstungs- und Finanzbereich

Monday, September 15, 2014

Vereinigung Cockpit der Lufthansa Streik, sagt


Kehrtwende in fast letzter Minute: Die Vereinigung Cockpit hat den angekündigten Streik bei der Lufthansa abgesagt. Die Airline scheint den Piloten bei ihren Forderungen entgegen zu kommen.
Die Vereinigung Cockpit hat überraschend den für Dienstag angekündigten Streik der Lufthansa-Piloten am Frankfurter Flughafen abgesagt. Die Pilotengewerkschaft begründete das am Montagabend damit, sie peile neue Gespräche mit der Airline an. Die Lufthansa-Geschäftsleitung habe der Vereinigung Cockpit veränderte Forderungen zur Übergangsversorgung übermittelt. Die Tarifkommission der Pilotengewerkschaft habe daraufhin noch für diese Woche neue Gesprächstermine angeboten.
Die Vereinigung Cockpit betonte, jederzeit einigungsbereit zu sein. "Ob es gelingt, die Arbeitskampfmaßnahmen dauerhaft abzuwenden, ist derzeit noch nicht absehbar", hieß es weiter. Lufthansa wollte die ursprünglich angekündigte Arbeitsniederlegung, die zwischen 9.00 und 17.00 Uhr Langstreckenflüge treffen sollte, ins Leere laufen lassen und sämtliche 40 Verbindungen anbieten. Lufthansa hatte bereits an vorangegangenen Streiktagen Management-Piloten und Freiwillige in ungenannter Zahl eingesetzt.

Sunday, September 7, 2014

Wettbewerb mit BMW Daimler Gas in den Vereinigten Staaten

Die USA sind Daimlers wichtigster Einzelmarkt im Pkw-Geschäft. Um im Wettrennen mit BMW die Nase vorn zu haben, weitet der deutsche Autobauer nun die Produktion in seinem Werk in Alabama aus.
Der Autohersteller Daimler stockt seine Produktion im wichtigen US-Markt auf. "Mit der C-Klasse bauen wir unsere Kapazitäten im Mercedes-Benz Werk Tuscaloosa aus", sagte Mercedes-Produktionschef Markus Schäfer. Vom kommenden Jahr an soll in dem Werk im Bundesstaat Alabama außerdem ein zusätzliches Geländewagen-Modell gefertigt werden.
Konkrete Zahlen nannte Schäfer nicht. 2013 liefen in Tuscaloosa rund 185.000 Fahrzeuge vom Band. Für die Stuttgarter ist Nordamerika als Wachstumsmarkt besonders wichtig. Die USA waren 2013 mit 312.534 verkauften Autos Daimlers größter Einzelmarkt weltweit. Im Gegensatz zum Hoffnungsträger China, wo Daimler sich noch bemüht, zu den Konkurrenten BMW und Audi aufzuschließen, rang der Autobauer im US-Geschäft zuletzt mit BMW um den Spitzenplatz unter den deutschen Oberklasseherstellern.
In diesem Jahr rechne Daimler mit einem Marktwachstum um rund fünf Prozent auf 16,4 Millionen Einheiten, sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche. "Wir erwarten, dass sich der Premiummarkt weiter stärker als der Gesamtmarkt entwickelt." An dieser Entwicklung wolle Daimler überproportional teilhaben, so Zetsche.
Von Januar bis August 2014 verbuchte der Autohersteller in den USA ein Absatzplus von 8,2 Prozent auf 205 894. Gut ein Fünftel der Verkäufe - etwa 44 000 Fahrzeuge - entfiel auf die R-, M- und GL-Klasse, die Daimler auch in Tuscaloosa fertigt. Seit Juni rollt dort auch die neue C-Klasse vom Band, die seit gut zwei Wochen in den USA verkauft wird.
Die Fertigung vor Ort birgt Vorteile für die Autohersteller: Nicht nur werden die Lieferwege kürzer. Daimler kann auch Währungsschwankungen ausgleichen, in dem dort verdientes Geld vor Ort ausgegeben wird. Seit 1993 hat Daimler mehr als vier Milliarden US-Dollar in den Standort Tuscaloosa gesteckt. Auf die aktuelle Erweiterungsphase in den Jahren 2010 bis 2015 entfallen 2,4 Milliarden Euro. Damit seien dort 3400 Jobs geschaffen worden, so Zetsche. Daimler hat an dem Standort zwei Fertigungshallen: Eine für die C-Klasse und eine für die übrigen Modelle, dort soll einer Sprecherin zufolge auch der neue Geländewagen gebaut werden. Das Konzept für das neue Modell hatte Daimler im April in Peking gezeigt.
Nicht nur die Stuttgarter investieren derzeit kräftig in den USA. Volkswagen hatte erst Mitte Juli angekündigt, sein bisher einziges Werk in den USA in Chattanooga bis Ende 2016 kräftig auszubauen. Die Wirtschaftsberatung PwC rechnet für 2014 mit einer Ausweitung der Fertigung deutscher Autobauer in den USA um 11,6 Prozent. Um den Markt in Nordamerika besser zu bedienen, investieren die Hersteller zudem in Mexiko. Die VW-Tochter Auto plant ein Werk für den Geländewagen Q5. BMW und Daimler kündigten erst vor wenigen Monaten Milliardeninvestitionen an.

Woche Schicksal von Karstadt


Banges Warten bei Karstadt: Nach dem erneuten Eigentümerwechsel tritt nun erstmals der Aufsichtsrat des Unternehmens zusammen. Hat der neue Besitzer ein Konzept für die Zukunft?
Neuer Investor - alte Ängste: Für die rund 17 000 Karstadt-Mitarbeiter geht es in dieser Woche mal wieder ums Ganze. Zittern und Bangen um den eigenen Job gehört für die Beschäftigten der angeschlagenen Warenhauskette seit Jahren zur traurigen Routine. Auch nach dem Einstieg des Tiroler Immobilieninvestors René Benko bleibt das Schicksal des seit Jahren ums Überleben kämpfenden Traditionsunternehmens völlig offen. Mit Spannung wird deshalb an diesem Donnerstag (11. September) die erste Sitzung des Karstadt-Aufsichtsrats nach dem überraschenden Eigentümerwechsel erwartet

Wenn es um die Inhalte der Sitzung geht, heißt die Devise Stillschweigen. Doch Benko will nach dem erfolglosen Engagement seines Vorgängers Nicolas Berggruen nun offenbar durchgreifen. Nach der in aller Eile erfolgte Umbesetzung des Kontrollgremiums hat der neue Eigentümer bereits mehrere Vertraute im Aufsichtsrat. Auch im Management des Warenhausunternehmens räumten bereits einige Führungskräfte ihre Sessel.

Alles auf dem Prüfstand

An der Spitze des Karstadt-Kontrollgremiums steht weiter der Handelsexperte Stephan Fanderl, der die Beschäftigten bereits vor knapp zwei Monaten unmissverständlich auf einen harten Sanierungskurs eingestimmt hatte.
"Es ist klar, dass Karstadt in der derzeitigen Situation alles auf den Prüfstand stellen muss. Und zwar schnell", betonte Fanderl damals in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Bis zu einem Viertel der derzeit 83 Karstadt-Filialen bereiteten dem Unternehmen Sorgen und könnten vor der Schließung stehen, so Fanderl in dem Interview.
Nichts deutet darauf hin, dass sich die Situation des Warenhausunternehmens seitdem verbessert haben könnte. Hoffnungsträger sind Mangelware bei Karstadt, seitdem sich der einst als Retter gefeierte Investor Berggruen in den vergangenen Wochen mit einer miserablen Bilanz verabschiedet hat. Erst Ende August hatte Karstadt in einer Veröffentlichung im Bundesanzeiger eingeräumt, dass eine Rückkehr in die schwarzen Zahlen nach anhaltenden Verlusten für das Unternehmen erst in einigen Jahren realistisch sein könnte.
Der im April verfasste Jahresabschluss spiegelt allerdings noch die Planungen der inzwischen ausgeschiedenen Karstadt-Chefin Eva-Lotta Sjöstedt wider. Die Gewerkschaft Verdi erteilte einer"Politik der reinen Kostensenkung" bereits im vor der Sitzung eine Absage. "Karstadt wird eine Zukunft haben, wenn in die Warenhäuser ausreichend investiert und ein schlüssiges Konzept vorgelegt wird, das auch regionale Besonderheiten beachtet", so Verdi-Sprecherin Eva Völpel. Erwartet werde ein Zukunftskonzept, das den Erhalt der Arbeitsplätze an die erste Stelle stellt.

Kein richtiges Konzept für die Zukunft

Nur wie so ein Konzept aussehen könnte, ist derzeit noch völlig unklar. Experten wie der Handelsfachmann Gerd Hessert fordern bereits seit langem millionenschwere Investitionen in die Zukunft des 2009 in die Insolvenz gegangenen Warenhausriesens. Bis zu einer Milliarde Euro seien notwendig um das Unternehmen zu sanieren, so Hessert. Die Kosten für die Schließung von etwa 20 Filialen bezifferte er auf noch einmal rund 100 Millionen Euro.
Der Handelsexperte Gerrit Heinemann von der Hochschule Niederrhein schätzt sogar, dass in den Warenhäusern des Konzerns inzwischen ein Investitionsstau von mindestens 1,5 Milliarden Euro entstanden ist. Auch Markenexperte Klaus-Dieter Koch von der Managementberatung Brand Trust ist überzeugt, das Benko einen Schnitt machen muss. "Der Erhalt der Warenhäuser in ihrer jetzigen Form hat keine Chance", meint er. Eine Sanierung sei notwendig"bis hin zum Totalabriss mancher Häuser". Schließlich gehe es darum, sich mit einem Einkaufserlebnis gegen den Boom des Online-Handels zu behaupten.  

Thursday, August 28, 2014

Arbeitslosenquote steigt auf 6,7 Prozent


Die Zahl der Arbeitslosen ist im August leicht auf 2.902.000 gestiegen. Das sind der Bundesagentur für Arbeit zufolge 44.000 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg auf 6,7 Prozent.
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Ferienmonat August etwas stärker als üblich gestiegen. Sie legte im Vergleich zum Vormonat um 30.000 auf 2,902 Millionen zu, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilte. Im Schnitt der vergangenen Jahre lag das Plus bei rund 22.000. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich von 6,6 auf 6,7 Prozent. "Ein Anstieg ist im August üblich, er fiel aber stärker aus als in den letzten Jahren", erklärte die Bundesagentur. "Grund ist, dass die Sommerferien in vielen Bundesländern später begonnen haben und im August in allen Ländern noch andauerten."
In der Ferienzeit stellen Unternehmen weniger Personal ein, während sich viele
Jugendliche nach Schul- oder Ausbildungsabschluss vorübergehend arbeitslos melden. Werden solche saisonalen Faktoren herausgerechnet, dann nahm die Erwerbslosenzahl um 2000 zum Vormonat zu.
Im Vergleich zum August 2013 nahm die Zahl der Erwerblosen um 44.000 ab. "Die gute Entwicklung am Arbeitsmarkt setzt sich tendenziell fort", sagte BA-Chef Frank-Jürgen Weise. "Auch für die nächste Zeit erwarten wir aus heutiger Sicht keine wesentlichen Änderungen."X

Betriebe suchen weiter nach neuen Mitarbeitern

Nach ihrem monatlich veröffentlichten Stellenindex BA-X haben deutsche Unternehmen im August trotz eingetrübter Konjunktur so viele neue Mitarbeiter gesucht wie seit gut zwei Jahren nicht mehr. Der entsprechende Indikator stieg in dem Monat auf den Wert von 168 - und damit um zwei Punkte höher als im Juli und zehn als vor einem Jahr. "Der leichte Aufwärtstrend der vergangenen Monate setzte sich damit fort", kommentierte die Bundesagentur die Zahlen.
Der aktuelle BA-X-Wert deutet für die Behörde daraufhin, dass die Betriebe trotz der unsicheren wirtschaftlichen Aussichten weiterhin bereit seien, zusätzliche Mitarbeiter zu beschäftigen. Inzwischen liege bei zwei Dritteln der Branchen die Zahl der offenen Stellen über dem Niveau vom Sommer 2013. Beeinflusst sei der Wert aber auch durch den Umstand, dass Beschäftigte in Phasen guter Beschäftigungslage häufiger ihren Arbeitsplatz wechselten und manche damit freiwerdenden Stellen schwieriger zu besetzen seien als zu Zeiten hoher Arbeitslosigkeit.

Thursday, August 14, 2014

Berkshire Hathaway: Buffett-Aktie steigt zum ersten Mal bei 200.000 $



Reich ist nicht nur Warren Buffett selbst, reich müssen auch die Anleger von Berkshire Hathaway sein. Ein Anteilsschein an der Investmentfirma des legendären Multimilliardärs ist zum ersten Mal mehr als 200.000 Dollar wert.

New York - Der Aktienkurs der Investmentfirma Berkshire Hathaway  Chart zeigen von Börsenlegende Warren Buffett ist erstmals über 200.000 Dollar gestiegen. Ein einziger Anteilsschein des Unternehmens vom Typ Class A kostete am Donnerstag in New York bis zu 201.740 Dollar.

Dadurch erhöhte sich der Börsenwert des knapp 50 Jahre alten Unternehmens auf knapp 330 Milliarden Dollar - der vierthöchste Wert im Leitindex S&P-500.
Buffett feiert am 30. August seinen 84. Geburtstag und ist laut "Forbes" mit einem Vermögen von derzeit gut 65 Milliarden Dollar der drittreichste Mensch der Erde. Zu seinem Imperium gehören mehr als 80 Unternehmen - dazu zählen etwa eine Autoversicherung, eine Eisenbahn und ein Eishersteller - sowie Firmenanteile im Wert von 119 Milliarden Dollar. Branchenexperten betrachten den Konzern deshalb als Mikrokosmos der US-Wirtschaft. Allein im Frühjahrsquartal warf er einen Rekordgewinn von 6,4 Milliarden Dollar ab.

Einen Aktiensplit für Berkshires Class-A-Papiere hat es bislang nicht gegeben. Dadurch würde eine Aktie auf mehrere aufgeteilt, der Wert pro Aktie würde dementsprechend sinken. Sie kosteten im Oktober 2006 erstmals über 100.000 Dollar. Während sich die Berkshire-Aktien seitdem verdoppelten, legte der S&P-500-Index 44 Prozent zu.

Um weniger wohlhabenden Investoren einen Einstieg in sein Unternehmen zu ermöglichen, entschied sich Buffett 1996 zur Einführung sogenannter Class-B-Aktien. Damit wollte er Fonds einen Strich durch die Rechnung machen, die sich als eine Kopie von Berkshire vermarkteten und dafür üppige Gebühren einstrichen. Die Class-B-Aktien kosteten am Donnerstag 134 Dollar. Um das gleiche Stimmrecht wie ein Class-A-Papier zu erhalten, müsste man 10.000 Class-B-Titel kaufen.

ade/Reuters

Stardust finden: sieben Korn-Reihen


Sternenstaub ist der Grundstoff, aus dem die Körper des Sonnensystems geboren wurden. Erstmals haben Wissenschaftler nun Partikel analysiert, die womöglich vor Millionen Jahren bei Supernova-Explosionen entstanden sind.

Fürs Weihnachtsfest war das Präsent zu spät, doch es kam zweifellos gut an: "Großartig! Das ist mehr, als wir uns erhofft haben", jubelte US-Forscher Donald Brownlee. Das war am 17. Januar 2006. Zwei Tage zuvor war die Rückkehrkapsel der Sonde Stardust in einem abgelegenen Testgebiet der Airforce in Utah gelandet und von dort ins Johnson Space Center nach Houston gebracht worden.


Brownlees Begeisterung galt der Fracht an Bord des 46 Kilogramm schweren Flugkörpers: Tausende winziger Staubpartikel. Diese hatte die Nasa-Sonde zuvor eingesammelt - hauptsächlich beim Kometen Wild 2. Doch unter all den Kometenkörnchen verbargen sich auch Partikel völlig anderer Abstammung: Sternenstaub. Die Ergebnisse der ersten Analysen dieses interstellaren Materials erscheinen diese Woche im Fachmagazin "Science". Die Studie war eine Kraftanstrengung, bei der das internationale Team aus 66 Autoren auch von einer Hilfstruppe Zehntausender Freiwilliger unterstützt worden war.
Urstoff im Labor

"Wir sind alle Sternenstaub", das hat sich nicht nur im Song von "ich und ich" herumgesprochen. Um so überraschender ist es, dass die Astronomen nur sehr ungenaue Vorstellungen haben, wie dieser Urstoff, aus dem einst die Körper des Sonnensystems geboren wurden, beschaffen ist. Zwar wissen sie, dass der Staub noch heute zusammen mit interstellarem Gas zwischen den Sternen herumschwirrt. Er kann jedoch auch ins Sonnensystem eindringen, den Instrumenten der Raumsonden Ulysses und Galileo waren die Partikel bereits vor Jahren aufgefallen. Es handelt sich um winzige Teilchen, meist kleiner als ein Tausendstel Millimeter. Im irdischen Labor konnten sie bislang nicht untersucht werden, ihr chemischer Aufbau und die sonstige Beschaffenheit waren also weitgehend unbekannt.

Die Stardust-Mission sollte das ändern. Mit einem Ausleger, der an einen Tennisschläger erinnert, hatte die Sonde die Partikel eingefangen. Diese Vorrichtung war mit einem speziellen Material bestückt, dem Aerogel. Dessen Aufgabe war es, die schnellen Teilchen möglichst schonend abzubremsen. Anhand ihrer Bremsspuren ließen sich die Teilchen identifizieren, dazu dienten rund eine Million Mikroskop-Fotos des Aerogels. Auf den stark vergrößerten Aufnahmen, die über das Internet verteilt wurden, mussten die Spuren aufgespürt werden.

Diesen Job erledigten über 30.000 "Dusters", die im Internetprojekt Stardust@home speziell für diese Aufgabe angelernt worden waren. Doch wie findet man diese seltenen Spuren? Wie sehen die Einschlagspuren überhaupt aus, wenn sie mit etwa 180.000 Stundenkilometern in den Aerogel-Kollektor gerast sind? Simulationen solcher Einschläge fanden am Max-Planck-Institut für Kernphysik statt. "Um vielversprechende Einschlagspuren überhaupt zu erkennen und von ihnen auf die Geschwindigkeit und andere Eigenschaften der Partikel zu schließen, wurden die Kollektoren beschossen - mit dem weltweit einzigartigen Heidelberger Staubbeschleuniger", sagt Co-Autor Mario Trieloff.

Schmauchspuren in Minikratern


Der Aufwand war hoch, aber schließlich von Erfolg gekrönt. Sieben Sternenstaubpartikel sind den Forschern Netz gegangen - "sie sind sehr wertvoll", so der Erstautor der Studie, der Physiker Andrew Westphal von der University of California. Bislang dürfen sie nur mit zerstörungsfreien Analysemethoden untersucht werden. Erfolgreiche "Duster" durften ihre Funde mit Namen versehen. Die beiden Teilchen "Orion" und "Hylabrook" wurden im Aerogel entdeckt, ein weiterer Partikel hinterließ dort nur eine Spur, wahrscheinlich war er zu schnell und verdampfte beim Einschlag. Vier weitere Teilchen trafen die Aluminiumfolie zwischen den Aerogel-Waben. In den mikroskopisch kleinen Kratern auf der Folie finden sich noch "Schmauchspuren" der Partikel, wie es ein beteiligter Forscher ausdrückte.
Die Ergebnisse haben die Forscher überrascht - sie können sich noch keinen rechten Reim auf die Resultate machen. Klar scheint, dass es sich um verhältnismäßige junge interstellare Staubkörnchen handelt, möglicherweise sind sie erst vor einigen Millionen Jahren bei Supernova-Explosionen entstanden. Die Partikel unterscheiden sich stark von dem aus Meteoriten extrahierten bekannten kohlenstoffreichen Sternenstaub, der über vier Milliarden Jahre alt ist. Auch untereinander sind die Stardust-Teilchen recht verschieden, insbesondere bezüglich ihrer Ausmaße, der chemischen Elemente und der Kristallstruktur.

Ebenso zeigen sie Abweichungen von den durchschnittlichen Eigenschaften des interstellaren Staubs, die mit astronomischen Beobachtungen ermittelt wurden. Unterdessen gehen die Analysen weiter, erst die Hälfte des Aerogels wurde bislang gesichtet. Dabei wird sich zeigen, ob die Resultate bestätigt werden, denn noch wurden nicht alle Untersuchungsmethoden angewendet. Westphal zufolge sind wohl noch ein Dutzend Partikelfunde möglich - es bleibt ein mühsames Geschäft.

Signa-Gruppe erwirbt Karstadt Nicolas Berggruen


Das Kapitel Nicolas Berggruen bei Karstadt neigt sich dem Ende zu. Der österreichische Investor René Benko dürfte neuer alleiniger Besitzer werden. Benko bekommt den Konzern wohl geschenkt.

Der österreichische Investor Rene Benko übernimmt einem Insider zufolge die angeschlagene Warenhauskette Karstadt ganz. Der bisherige Eigner Nicolas Berggruen ziehe sich vollständig zurück und gebe auch seine Minderheitsposition bei den Premium- und Sporthäusern der Gruppe auf, teilte eine mit der Angelegenheit vertraute Person mit.

Einem vor einigen Monaten ausgehandelten Deal zufolge werde Benko mit Beginn der kommenden Woche neuer Eigentümer der Karstadt Warenhaus GmbH, in der 83 Karstadt-Filialen gebündelt sind. Grundlage sei eine neu ausgehandelte Vereinbarung, die die vollständige Übernahme vorsehe. Dabei fließe kein Geld. Dies hatte zuvor auch "Spiegel Online" berichtet. Mit seinem Karstadt-Investment habe Berggruen "geringfügig Geld verdient", sagte der Insider weiter.

Berggruen war nicht zu erreichen. Ein Sprecher Benkos lehnte eine Stellungnahme ab. Aus Branchenkreisen war zu erfahren, der umstrittene österreichische Immobilien-Investor stehe kurz vor der Entscheidung zur Übernahme der angeschlagenen Warenhauskette. Er habe von Berggruen eine Kaufoption erhalten, über die er bis Ende des Monats entscheiden könne.
Mit einer Übernahme von Karstadt durch Benko könnten Spekulationen um eine Warenhausunion mit dem Konkurrenten Kaufhof wieder aufleben. Der Österreicher hatte sich bereits in der Vergangenheit erfolglos auch um die Metro -Tochter bemüht. Benko ist im deutschen Einzelhandel bereits seit Jahren kein Unbekannter mehr. Seine Signa Holding besitzt bereits die Mehrheit an den Filetstücken des Traditionskonzerns sowie zahlreiche Karstadt-Immobilien.
Berggruen schaffte es nicht, Karstadt auf Kurs zu bringen
Erst im vergangenen September hatte Benko sich die Mehrheit am operativen Geschäft von Karstadt Sports und an den Luxuswarenhäusern - dem Berliner KaDeWe, dem Alsterhaus in Hamburg und Oberpollinger in München - gesichert. Berggruen kontrollierte seitdem nur noch die Mehrheit am operativen Stammgeschäft um die verbliebenen über 80 Warenhäuser.
Benko gilt als gut verdrahtet in Wirtschaft und Politik. Prominente Namen finden sich im Beirat seiner Firma Signa, darunter Ex-Porsche-Chef Wendelin Wiedeking und der frühere österreichische Bundeskanzler Alfred Gusenbauer. In einem Korruptionsprozess wurde gegen Benko eine Haftstrafe auf Bewährung verhängt. Der Oberste Gerichtshof in Wien hatte das Urteil jüngst bestätigt.
Karstadt kämpft seit Jahren mit Verlusten und sinkenden Umsätzen. Berggruen, Sohn des verstorbenen Mäzens und Kunstsammlers Heinz Berggruen, hatte Karstadt 2010 für den symbolischen Preis von einem Euro aus der Insolvenz übernommen. Damals war er auch von den Arbeitnehmern als Retter gefeiert worden. Die Stimmung ist aber umgeschlagen, denn auch Berggruen schaffte es nicht, Karstadt auf Kurs zu bringen.


Nullwachstum: Wie anfällig ist die Wirtschaft in Europa

Deutschlands Wirtschaft schrumpft, Italien rutscht in die Rezession, die Eurozone stagniert: Europas Konjunktur schwächelt bedenklich. Droht eine neue Krise?

Hamburg - Es ist kein guter Tag für Europas Wirtschaft. Die neuesten Zahlen des Europäischen Statistikamts zeigen: Der größte Wirtschaftsraum der Welt wächst nicht mehr. 0,0 Prozent Wachstum zwischen April und Juni im Vergleich zum Vorquartal.

Die deutsche Wirtschaft ist im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorquartal gar um 0,2 Prozent geschrumpft. Erstmals seit 2009 hat sie sich schlechter entwickelt als die Eurozone im Durchschnitt. Die Bundesrepublik, so scheint es, droht ihre Rolle als Wachstumstreiber Europas zu verlieren.


Die konjunkturelle Entwicklung Europas stimmt bedenklich. Vor einigen Monaten erst war vom baldigen Ende der Eurokrise die Rede. Spanien und Portugal konnten den Euro-Rettungsschirm verlassen. Irland versprach, seine Schulden schneller als geplant abzutragen. Und nun das: 0,0 Prozent Wachstum. Dazu die hohe Arbeitslosigkeit in vielen EU-Staaten.

Was ist passiert in Europa?
In Deutschland liegt das leichte Minus unter anderem am milden Winter. Dieser hat im ersten Quartal einen Boom erzeugt, viele Unternehmer haben Geschäfte vorgezogen. Das drückt nun das Wachstum im zweiten Quartal. Strukturell aber steht Deutschland mit seiner niedrigen Arbeitslosigkeit, der sinkenden Staatsschuldenquote und dem lebhaften Konsum nach wie vor gut da. Für das dritte Quartal ist wieder mit Wachstum zu rechnen.

In anderen Euroländern dagegen ist die Lage bedenklich. Vor allem Frankreich und Italien, die nach Deutschland größten Volkswirtschaften des Währungsraums, haben große strukturelle Probleme. Und in Krisenstaaten wie Griechenland, Spanien und Portugal geht es dank schmerzhafter Spar- und Reformprogramme zwar inzwischen wieder leicht bergauf mit der Wirtschaft. Doch die Gefahr eines Rückfalls in die Krise ist noch immer groß.

Ein weiterer Gefahrenherd für alle EU-Länder sind die aktuellen Großkonflikte. Die Spannungen zwischen der EU und Russland, die Kriege im Nahen Osten, der politische Umbau der Türkei: All das hat ein Klima der Unsicherheit geschaffen. "Geopolitische Risiken könnten die Konjunkturlage negativ beeinflussen", schreiben die Währungshüter der Europäischen Zentralbank in ihrem am Donnerstag veröffentlichten Monatsbericht. Ebenfalls belastend sei die sinkende Nachfrage aus Schwellenländern wie China und Brasilien.
In den Chefetagen der Banken und Unternehmen macht sich deshalb Unsicherheit breit. Es kann jederzeit etwas passieren, das die Geschäfte gefährdet. Entsprechend halten sie sich die Firmen mit Investitionen zurück und die Banken mit der Vergabe von Krediten. Ein Index des Ifo-Instituts, der das Geschäftsklima in Europa misst, sank Ende Juli auf den tiefsten Stand seit fast einem Jahr. In vielen osteuropäischen Staaten ist das Geschäftsklima inzwischen sogar schlechter als vor zehn Jahren.


Auch die hohe Staatsverschuldung belastet die Wirtschaft in der EU. Laut Eurostat lag der Schuldenstand der 18 Eurostaaten gemessen am Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal 2014 bei fast 94 Prozent. Viele Staaten sind damit weit jenseits der als gesund erachteten Schuldenobergrenze von 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP).

Für das zweite Halbjahr 2014 sind die Aussichten durchwachsen. Nach den überwiegend schwachen Daten dürfte die Konjunktur 2014 weniger stark anziehen als erhofft. Die EU-Kommission hatte im Mai noch plus 1,2 Prozent veranschlagt. Die NordLB rechnet nun nur noch mit 0,7 Prozent Wachstum. Die Europäische Zentralbank geht davon aus, dass "die Erholung der Wirtschaft des Euro-Währungsgebiets weiter moderat und uneinheitlich verlaufen wird". Und die Volkswirte der Commerzbank sagen: "Von einem Aufschwung im Euroraum kann weiterhin keine Rede sein."

Thursday, August 7, 2014

Zinskosten Mini-Sparer Deutschen im Durchschnitt 67 € pro Jahr


Die mickrigen Zinsen kommen Deutschlands Sparer teuer zu stehen. Laut Allianz summierte sich der Verlust 2013 auf 67,60 Euro pro Kopf im Vergleich zur Zeit vor der Finanzkrise. Dieses Jahr fällt das Minus wohl noch größer aus.
Frankfurt am Main - Ob Tagesgeld, Festgeld oder Sparbrief - bei bewährten Anlageformen bekommen deutsche Verbraucher derzeit nur Mini-Zinsen. Der Finanzkonzern Allianz hat berechnet, wie sich die Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) auf den Konten der Sparer niederschlagen. Demnach summieren sich die Verluste insgesamt auf mehrere Milliarden Euro.

Die Allianz hat die Zinssätze 2013 mit den Durchschnittszinsen der Jahre 2003 bis 2008 verglichen und dann die durch die gelockerte Geldpolitik "entgangenen" Zinsen auf der Einlagenseite den Zinsgewinnen bei Krediten gegenüberstellt. Das Ergebnis: Die Menschen in Deutschland verloren 2013 unter dem Strich pro Kopf 67,60 Euro. In den Zahlen ist allerdings der Inflationseffekt nicht berücksichtigt. Derzeit liegen die Sparzinsen meist unter der Inflationsrate und Sparer verlieren real Geld. Andererseits ist die Teuerungsrate sehr niedrig, was Verbraucher entlastet.
"Der Zinsverlust hat sich von 34,20 Euro im Vorjahr fast verdoppelt, weil die Einlagenzinsen stark gesunken sind, vor allem die Baudarlehen aber kaum noch nachgaben", sagte Allianz-Ökonom Arne Holzhausen. "Das zeigt, dass die deutschen Haushalte ihren Beitrag für die extrem lockere Geldpolitik der EZB zur Unterstützung der schwächeren Länder zahlen müssen."

Laut Zahlen des ersten Quartals dürfte der Pro-Kopf-Verlust 2014 sogar auf 71,60 Euro ansteigen. Verstärkt wird der Effekt laut Allianz dadurch, dass immer mehr Geld in kurzfristige Einlagen wie Sparbücher oder Tagesgeldkonten gesteckt werde.

Früheren Berechnungen der Allianz zufolge haben die Menschen in anderen Euroländern von den Mini-Zinsen profitiert. Dort sanken die Zinsen auf laufende Kredite, was wiederum die Mini-Rendite auf Spareinlagen kompensierte. Der Effekt war in Ländern wie Italien und Spanien besonders groß, denn dort sind Kreditverträge mit variablen Zinsen üblich. Das heißt, niedrige Leitzinsen wirken sich stärker auf laufende Kreditverträge aus.

Die EZB hatte Anfang Juni den Leitzins in der Eurozone auf das Rekordtief von 0,15 Prozent gesenkt und den Banken erstmals einen Strafzins aufgezwungen, um die Kreditnachfrage anzukurbeln. Da die Kreditinstitute ihrerseits die Einlagenzinsen wohl rasch kappen dürften, wird Sparen für die Kunden immer unattraktiver.

mmq/dpa

Warnschuss für die Deutsche Bank



Die Deutsche Bank steht erneut im Fokus der US-Bankenaufsicht. Zehn gravierende Mängel soll das Bankhaus bis zum kommenden Sommer beheben.

New York - Die US-Bankenaufsicht verschärft den Druck auf die Deutsche Bank: Wegen Defiziten beim Risiko-Management der Deutschen Bank stellen die Regulierer der amerikanischen Bankenaufsicht dem Geldhaus ein Ultimatum. Das berichtet das "Wall Street Journal". Zehn Mängel seien in Prüfungsprotokollen als "gravierend" bewertet worden - bis Mitte 2015 müssten die Probleme behoben sein.

Dies sei die Folge einer Prüfung Ende des ersten Halbjahres 2014, hieß es unter Berufung auf eine Person aus dem Führungskreis der Bank. Welche Konsequenzen drohten, sei nicht bekannt.
Die Deutsche Bank steht in den USA schon länger im Fokus der Regulierer. Die für die Bankenaufsicht zuständigen Notenbank von New York bemängeln Buchführung, interne Kontrollen und technische Systeme.

Deutsche Bank investiert in interne Kontrollen

Die Deutsche Bank verweist auf Äußerungen ihres Finanzvorstands Stefan Krause von Ende Juli. Krause hatte bei Bekanntgabe der Quartalszahlen auf die Kritik der US-Aufseher reagiert: Sein Institut investiere viel in eine Verbesserung des Compliance-Systems. Der Umbau der Strukturen sei aber komplex und benötige Zeit. Er betonte, es gehe den Aufsehern um organisatorische Abläufe. Die Finanzberichte seines Hauses seien stets verlässlich gewesen.

Bereits Anfang Dezember hatte Deutschlands größte Bank angekündigt, eine Milliarde Euro zu investieren, "um ihre Systeme und Kontrollen auf den bestmöglichen Stand zu bringen". Um steigenden Anforderungen von Aufsehern und Regulatoren besser gerecht zu werden, hatte die Deutsche Bank zudem die Einstellung von konzernweit 1300 Mitarbeitern angekündigt, davon etwa 500 in den USA.

Die US-Regulierer nehmen die Tochtergesellschaften ausländischer Banken nach den Erfahrungen der Finanzkrise verschärft unter Beobachtung. Gegen die Deutsche Bank laufen rund 6000 Strafverfahren, die deutsche Finanzaufsicht BaFin ermittelt gegen das Führungspersonal. Das Bankhaus hatte kürzlich seinen Kapitalpuffer für Rechtsrisiken erhöht.

isa/dpa/Reuters

Geopolitische Spannungen Belastung für die deutsche Wirtschaft. Erhöhung Erholung


Nächsten Donnerstag endet vorerst die Zeit der guten Nachrichten von der Konjunktur. Dann werden die Statistiker des Bundes nach allem, was zu hören ist, verkünden, dass das Wachstum der deutschen Wirtschaft im Frühjahr praktisch zum Erliegen gekommen ist. Bislang konnten die hiesigen Unternehmen den Widrigkeiten der internationalen und europäischen Krisen trotzen. Während fast überall auf dem Kontinent Arbeitsplätze abgebaut wurden, haben in Deutschland so viele Menschen wie nie zuvor einen Job. War es das nun mit dem deutschen Wirtschaftswunder?

Die meisten Firmen stellen sich jedenfalls auf härtere Zeiten ein. Das vom Münchner ifo Institut ermittelte Geschäftsklima in der gewerblichen Wirtschaft hat sich im Juli zum dritten Mal in Folge eingetrübt. Und das hat viel mit der angespannten weltpolitischen Lage zu tun. Das Russlandgeschäft ist eingebrochen, weil die nochmals verschärften Sanktionen die russische Wirtschaft schwer belasten. Der Autobauer Daimler hat bereits zu Wochenbeginn erhebliche Einbußen auf dem russischen Markt vermeldet.

Andere Unternehmen werden folgen, zumal Moskau Gegenmaßnahmen beschlossen hat: Am Mittwoch verkündete der Kreml Einfuhrverbote für Agrarprodukte, Rohstoffe und Lebensmittel aus den Ländern, die Sanktionen gegen Russland erlassen haben. Schon im Mai, also vor der letzten Sanktionsrunde, sind die deutschen Exporte nach Russland im Vergleich zum Vorjahr um 17,5 Prozent eingebrochen.

Nun ist Russland aus deutscher Sicht nur ein Handelspartner unter vielen. Die Ausfuhren in das Land machen gerade einmal 3,3 Prozent der gesamten deutschen Ausfuhren aus. Auch deshalb haben die deutschen Wirtschaftsverbände ihren anfänglichen Widerstand gegen die Sanktionen aufgegeben und fügen sich nun den politischen Entscheidungen. In den Unternehmen muss gleichwohl knallhart gerechnet werden – und das bedeutet, dass die Strafmaßnahmen am Ende Arbeitsplätze kosten werden.

Schwerwiegender als die Rückschläge im Geschäft mit den Russen dürften für Unternehmen ohnehin die indirekten Folgen der Kriseneskalation in der Ukraine sein. Denn wenn Exporteure die Zukunft nicht einigermaßen verlässlich planen können, halten sie sich aller Erfahrung nach mit Investitionen zurück, wodurch zusätzliche Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen.

Derzeit lässt sich angesichts der Konflikte in Osteuropa und im Mittleren Osten kaum verlässlich planen. Eine weitere Eskalation ist jederzeit denkbar. Dann steigt zunächst der Ölpreis, wodurch viele Produkte teurer werden und die Kaufkraft der Verbraucher sinkt. Außerdem weiß niemand, ob ein in die Enge getriebener Putin nicht doch irgendwann den Europäern den Gashahn zudreht, auch wenn der Schaden für die eigene Wirtschaft immens wäre. Die "verschärften geopolitischen Spannungen" seien ein aus ökonomischer Sicht "so nicht erwarteter Störfaktor", meint jedenfalls inzwischen sogar die gemeinhin vorsichtige Deutsche Bundesbank. Mit anderen Worten: Die Sache ist gefährlich.

Noch viel schlimmer als Deutschland trifft es die hoch verschuldeten Staaten Südeuropas. Unternehmen dort treiben zwar weniger Handel mit Russland als die deutschen Firmen. Zugleich jedoch erholen sich deren Volkswirtschaften nur allmählich von der großen hausgemachten Krise – und von einem gefestigten Aufschwung kann noch nicht die Rede sein. Die milliardenschwere Pleite der Bank Espírito Santo in Portugal hat deutlich gemacht, wie fragil die Lage in vielen Ländern noch ist. Da verwundert es nicht, dass aus dem Süden Rufe nach neuen Hilfsprogrammen der Europäischen Zentralbank laut werden und Frankreich mehr Zeit für den Abbau seines Staatsdefizits will.

Noch stehen die Chancen gut, dass der Wachstumseinbruch vom Frühjahr überwunden werden kann und die Konjunktur im zweiten Halbjahr wieder an Fahrt gewinnt. Schließlich profitieren die hiesigen Unternehmen vom zuletzt günstigeren Wechselkurs des Euro und dem kräftigen Wirtschaftswachstum in den USA, dem zweitwichtigsten Markt für Deutschlands Exportwirtschaft. Zudem stützen die niedrigen Zinsen die Bauwirtschaft. Dort gingen die Umsätze zwar zuletzt zurück, doch das lag daran, dass wegen des milden Winters bereits im Januar und Februar Arbeiten ausgeführt wurden, die eigentlich erst für Mai oder Juni geplant waren. Weil auch die Löhne stärker steigen, können die Menschen mehr Geld für private Einkäufe ausgeben.

Doch die vergangenen Wochen haben gezeigt, dass der Aufschwung keine Selbstverständlichkeit ist und die starke deutsche Wirtschaft ihre Schwächen hat. Das hat sich selbst in der Regierung herumgesprochen, die derzeit erste Pläne für die zweite Hälfte der Legislaturperiode schmiedet – und dabei möglicherweise ihre Wachstumsannahmen korrigieren muss. In jedem Fall könnte die Kanzlerin gezwungen sein, auf die Partner in Europa zuzugehen und beispielsweise einer flexibleren Interpretation der Euro-Defizitregeln zuzustimmen, wie sie die Franzosen einfordern. Schon jetzt haben sie mit Brüssel vereinbart, den Fehlbetrag im Staatsetat bis zum kommenden Jahr unter die Marke von drei Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung zu drücken.

Angela Merkel hat auch skeptische Länder wie Italien dazu bewogen, harten Sanktionen gegen Russland zuzustimmen. Der Preis dafür sind möglicherweise wirtschaftspolitische Zugeständnisse, die innenpolitisch für neuen Ärger sorgen könnten. Auch das ist eine Folge der weltpolitischen Erschütterungen dieser Tage.

Bank of America Milliarden Vergleich



Mit dem Verkauf von hypothekengestützten Anlagen lösten US-Großbanken 2007 die Finanzkrise mit aus. Die Behörden wollten das bestrafen. Die Bank of America steht nun vor einem Milliardenvergleich.
Im Streit mit den US-Behörden über den Verkauf von Immobilienpapieren vor der Finanzkrise steht die Bank of America einem Insider zufolge kurz vor einem Vergleich und der Zahlung der Rekordsumme von mehr als 16,5 Milliarden Dollar. Das Institut habe eingewilligt, neun Milliarden in bar aufzubringen und mit dem Rest der Summe Hausbesitzern in Notlagen zu helfen, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Ein Vertreter der Bank war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

Den Angaben zufolge wurden die Verhandlungen über den Vergleich fortgesetzt. Eine endgültige Einigung solle nicht mehr in dieser Woche verkündet werden. Konzernchef Brian Moynihan und Justizminister Eric Holder hätten in der vergangenen Woche telefoniert, berichtete der Insider. Danach habe man sich im Grundsatz auf den Vergleich geeinigt.
Die US-Behörden gehen auch gegen Konkurrenten der Bank of America wegen ähnlicher Fälle vor. Den Instituten wird vorgeworfen, minderwertige Immobilienkredite gebündelt und als Wertpapiere an Investoren weiterverkauft zu haben. Sie sollen dabei Risiken verschleiert und die Finanzkrise mitausgelöst haben. Die Citigroup erklärte sich im Juli bereit, sieben Milliarden Dollar wegen des Verkaufs der umstrittenen Papiere zu zahlen.

jal, RTR

Diebstahl von großen Daten lässt viele Fragen



Woher stammen die entwendeten Datensätze, und sind deutsche Nutzer betroffen? Im jüngsten Datendiebstahl sind viele Fragen ungeklärt. Die Politik ruft zu mehr Sicherheit auf.
Trotz des gigantischen Ausmaßes sind die genauen Auswirkungen des jüngsten Diebstahls von 1,2 Milliarden Einwahldaten für Online-Dienste weiterhin unklar. Die Politik appelliert an Nutzer und Anbieter, mehr für die Sicherheit zu tun. Bundesjustizminister Heiko Maas rief Verbraucher und Anbieter zu besseren Sicherheitsvorkehrungen auf. "Internet-Anbieter sind in der Pflicht, alles zum Schutz der Passwortdaten und persönlicher Daten ihrer Kunden zu tun", sagte der SPD-Politiker der "Welt". "Ein Anbieter, bei dem die Kundendaten unsicher sind, wird auch bei den Verbrauchern kein Vertrauen mehr finden." Nutzern von Online-Diensten riet er, Passwörter regelmäßig zu ändern. Anbieter, Kunden und Politiker müssten sich gemeinsam für die Bekämpfung von Datenmissbrauch einsetzen, sagte Maas der "Welt".

Der Bundesrat hatte sich im März bereits dafür ausgesprochen, den An- und Verkauf gestohlener Daten unter Strafe zu stellen. Bisher sind nur der Diebstahl von Daten und deren Nutzung strafbar, aber nicht der Handel. Der Verkauf von Einwahldaten oder Kreditkartendaten ist nach Einschätzung von Fachleuten ein "tägliches Geschäft" im Netz. Die hessische Justizministerin Eva Kühne-Hörmann (CDU) rief in der "Welt" zum schnellen Handeln auf. Hessen hatte den Gesetzentwurf im Bundesrat eingebracht.
Hacker nutzen Daten offenbar zum Versenden von Spam
Dass die Daten aus dem jüngsten Fall auf dem Schwarzmarkt gehandelt werden, erscheint derzeit unwahrscheinlich. Die IT-Sicherheitsfirma Hold Security erklärte, die Hacker hätten die Daten zum Versand vom Spam-Nachrichten genutzt. Hold hatte den Fall aufgedeckt. Das Unternehmen wurde aber kritisiert, weil es gegen Geld einen Dienst anbietet, der Webseiten-Betreiber vor Datendiebstählen warnen soll. Fachleute schätzten den Fall dennoch als "ernstzunehmend" ein. Der Sicherheitsexperte Brian Krebs, der selbst mehrere Hacking-Angriffe öffentlich bekanntmachte, schrieb, die Daten seien "definitv echt".
Nach Erkenntnissen von Hold Security haben Hacker 1,2 Milliarden Einwahldaten für Online-Profile erbeutet. Die bestehen aus E-Mail-Adresse und Passwort. Die Hacker hätten die Informationen abgefischt, indem sie Sicherheitslücken bei Online-Diensten ausgenutzt hätten. Sie hätten gezielt nach Webseiten mit einer bestimmten Sicherheitslücke gesucht und sich darüber Zugriff auf die Inhalte der Datenbanken der Online-Dienste verschafft. Die Daten sollen von mehr als 420.000 Webseiten stammen.
Auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik rief Anbieter vor diesem Hintergrund auf, ihre Sicherheitsmechanismen zu verbessern. Nach ersten Erkenntnissen sind Behörden auf Bundesebene nicht Opfer des Datendiebstahls geworden. Das BSI ist für den Schutz der IT-Systeme der Bundesregierung verantwortlich. Ob deutsche Nutzer betroffen sind, werde geprüft. Angesichts der riesigen Anzahl gestohlener Datensätze sei allerdings anzunehmen, dass auch deutsche Internetnutzer unter den Opfern seien.

mre, DPA

Viele sind zu flach für Ihr Vergnügen


Nach der Arbeit noch auf ein Bier mit Freunden oder ins Kino? Eher nicht. Ein Fünftel der Beschäftigten ist nach einem Arbeitstag einfach zu platt für Unternehmungen. 
Nach der Arbeit mit Freunden treffen oder Sport treiben: Das schaffen viele nicht. Mehr als jeder Fünfte (22 Prozent) ist am Abend oft zu erschöpft, um privaten Verpflichtungen nachzukommen. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts Academic Data unter Berufstätigen. Rund jeder Sechste (18 Prozent) lässt hin und wieder wegen des Jobs private Termine ausfallen. Im Auftrag der Initiative Gesundheit und Arbeit wurden 1960 Berufstätige befragt.

Dass Privates mitunter zu kurz kommt, liegt auch an Überstunden. So stimmt mehr als jeder Dritte (38,5 Prozent) der Aussage zu, dass bei seiner Tätigkeit Mehrarbeit erwartet wird. Immerhin rund jeder Fünfte (21,7 Prozent) soll für den Job auch in der Freizeit erreichbar sein. Von dieser Gruppe fühlt sich jeder Dritte (32,4 Prozent) dadurch belastet. Vier von zehn (40,7 Prozent) darunter macht es nichts aus.
Auch Multitasking ist für viele Beschäftigte ein Thema: So müssen fast vier von zehn (37,9 Prozent) häufig aktuelle Aufgaben unterbrechen, weil etwas Wichtiges dazwischen kommt.

Monday, July 7, 2014

Audi ist ein Rekordumsatz

Die VW-Tochter Audi gibt beim Absatz weiter Gas. In den ersten sechs Monaten erzielten Ingolstädter mit einem Plus um 11,4 Prozent das beste erste Halbjahr in der Unternehmensgeschichte.
"Auch für die kommenden Monate sind wir optimistisch und werden den Schwung aus dem ersten Halbjahr mitnehmen", erklärte Audi-Vertriebsvorstand Luca de Meo am Montag in Ingolstadt

Allein im Juni kletterte die Zahl der weltweiten Verkäufe um fast elf Prozent auf 155 450 Fahrzeuge. Wichtiger Wachstumstreiber war dabei der US-Markt: Im Juni wurden 16 867 Autos an die Kunden übergeben und damit gut 23 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.
In China legte die Zahl der Auslieferungen auch im Juni um gut 14 Prozent zu auf 50 756 Fahrzeuge zu. In Europa konnte Audi mit 69 250 Fahrzeugen gut sechs Prozent mehr verkaufen als im Juni 2013. Dabei gab es allerdings in Russland erneut ein Absatzminus: Dort verkaufte Audi im Juni 3000 Autos und damit gut 3 Prozent weniger als vor Jahresfrist.

Lufthansa zu fliegen, um mit China kooperieren

Die Lufthansa baut ihre Position in Asien aus: Deutschlands größte Airline hat ein neues Partnerschaftsabkommen mit Air China besiegelt. Für Kunden soll dies große Vorteile mitbringen.
Die Deutsche Lufthansa geht eine engere Zusammenarbeit mit Air China ein. Lufthansa-Vorstandschef Carsten Spohr und der Präsident von Air China, Song Zhiyong, unterzeichneten anlässlich des Staatsbesuchs von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Peking ein entsprechendes Memorandum, wie die größte deutsche Fluggesellschaft in Frankfurt am Main mitteilte. Das neue Partnerschaftsabkommen solle bereits zum Start des Winterflugplans Ende Oktober 2014 in Kraft treten.

"Wir freuen uns, unseren Kunden, speziell in Europa und China, gemeinsam mit Air China künftig noch bessere Flugverbindungen und Services anbieten zu können", erklärte Spohr in Peking. Durch die strategischen Partnerschaften mit führenden Airlines könnten die Fluggesellschaften der Lufthansa Group die vier größten Volkswirtschaften der Welt noch besser miteinander verbinden.
Das Joint Venture mit Air China soll bereits bestehende Partnerschaften der Lufthansa ergänzen. Bereits seit 1998 arbeitet die Kranich-Linie mit der US-Fluggesellschaft United Airlines sowie mit Air Canada zusammen, seit 2012 mit der japanischen Airline All Nippon Airways (ANA).

Die Welt auf den Kopf in der Großen Halle des Volkes


Peinliche Befragung und ein unmoralisches Angebot: Kanzlerin Merkel gerät auf ihrer China-Reise in die missliche Lage, im Beisein von Premier Li die amerikanischen Freunde rügen zu müssen

So kann es gehen, wenn einem der eigene Freund mal richtig Ärger bereitet. Dann nämlich kann es passieren, dass Angela Merkel an einem Montagmorgen in Peking ein ziemlich zerknittertes Gesicht macht und Chinas Premier Li Keqiang vergnüglich in die Augen der zahlreichen Journalisten lächelt. Schuld daran tragen ausgerechnet die Vereinigten Staaten.

Verkehrte Welt irgendwie in der Großen Halle des Volkes. Aber der aktuelle Spionageverdacht gegen die US-Geheimdienste lässt auch eine Kanzlerin auf Auslandsreise nicht mehr in Ruhe. Zu herb ist der mögliche Vertrauensbruch durch die Amerikaner. Da kann man auch fern der Heimat nicht mehr so tun, als sei nichts gewesen.

Dabei hätte Merkel den Spionagefall wenigstens hier in China gerne durch Ignorieren beerdigt. Doch als auf der gemeinsamen Pressekonferenz mit dem chinesischen Regierungschef die Frage nach den Auswirkungen der Affäre gestellt wird, sieht sie keine Möglichkeit mehr, an diesem Kurs festzuhalten. Also sagt sie, irgendwie immer noch betont vorsichtig: "Sollte sich der Verdacht bewahrheiten, dann steht das für mich in einem klaren Widerspruch zu dem, was ich unter einer vertrauensvollen Zusammenarbeit der Dienste und auch zwischen Partnern verstehe."

Das soll nicht nach harscher Kritik klingen. Aber die Botschaft gen Washington lässt sich nicht mehr leugnen. Den Menschen zu Hause wäre ein Schweigen nur noch schwer zu erklären gewesen. Merkel spricht von einem "sehr ernsthaften Vorgang". Das passt ein klein wenig auch zu ihrem eigenen Auftritt.

Der nämlich ist hoch unangenehm, weil sie damit getan hat, was sie vermeiden wollte: Die deutsche Kanzlerin kritisiert ausgerechnet auf chinesischem Boden die amerikanischen Freunde. Und ihr chinesischer Gastgeber, das macht die Sache nicht besser, kann sich ein Lächeln nicht mehr verkneifen. Als Li gefragt wird, was er denn von Berichten halte, dass auch China eine aggressive Cyber-Spionage betreibe, antwortet er in aller Ruhe, Deutschland und China seien in dieser Frage in Wahrheit beide Opfer. Peking lehne solche kriminellen Raubaktionen gegen Geschäftsgeheimnisse und geistiges Eigentum entschieden ab. Deshalb sei China selbstverständlich gerne bereit, im Kampf gegen diese Verbrechen mit Berlin zusammenzuarbeiten.

Da ist der Satz, der Merkel schmerzen dürfte. Plötzlich kann die chinesische Seite so tun, als seien nach NSA-Skandal und BND-Spion plötzlich ganz andere Allianzen möglich. Wer die Berichte des deutschen Verfassungsschutzes kennt, in denen die chinesischen Versuche der Wirtschafts- und Cyber-Spionage als besonders aggressiv beschrieben werden, kann sich leicht vorstellen, wie Lis Angebot sich für Merkel anfühlt. Doch statt an der Stelle offen zu widersprechen (was in der Sache durchaus angemessen wäre), müht sich die Kanzlerin, nach allen Richtungen sauber Abstand zu halten. Deutschland lehne Cyber-Spionage ab und unternehme alles, um sich und seine Unternehmen zu schützen. Sicher, auf der Welt gebe es derlei leider. Deutschland aber glaube nicht, "dass man damit erfolgreich sein kann." Es ist der Versuch, neutral aufzutreten.

Wednesday, June 11, 2014

Ford Fiesta baut wieder in Köln

Die rund 24.000 Beschäftigten der Ford-Werke in Köln und Saarlouis können aufatmen: Der amerikanische Autohersteller baut weiter auf den Produktionsstandort Deutschland.
Die nächste Generation des Kleinwagens Fiesta werde in Europa ausschließlich in Köln produziert, teilte der Geschäftsführer der Ford-Werke GmbH, Bernhard Mattes, in Köln mit. Gleichzeitig verlängerte der Autobauer die Beschäftigungsgarantie für die Mitarbeiter der Ford-Werke GmbH um fünf Jahre bis Ende 2021.
Ford beendete damit Befürchtungen, die Produktion des Kleinwagens könne nach Rumänien oder in ein anderes Billiglohnland verlagert werden. Dem Schritt waren langwierige Verhandlungen zwischen Geschäftsführung und Gesamtbetriebsrat über Kostenreduzierungen im Kölner Werk vorangegangen.
ie dabei erzielten Vereinbarungen erlauben Ford nach Angaben von Mattes im Kölner Werk künftig noch deutlich flexibler und kostengünstiger zu produzieren. Der Manager bezifferte die erwarteten Einsparungen für den Zeitraum von 2017 bis 2021 auf insgesamt 400 Millionen US-Dollar (295 Millionen Euro).

Vollständiger Verzicht auf Sonderzahlungen

Zu den Zugeständnissen der Beschäftigen gehört etwa der ab 2017 wirksame vollständige Verzicht auf Sonderzahlungen und Sonderurlaub zu Firmenjubiläen wie der 25-jährigen Betriebszugehörigkeit. Die laufenden monatlichen Einkünfte der Belegschaft blieben dagegen unangetastet, sagte Hennig. Und es gebe auch keine Verschlechterung der Tarifbedingungen bei neueingestellten Mitarbeitern.
Auch der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Martin Hennig zeigte sich sehr zufrieden mit dem erreichten Kompromiss. "Der Verlust der Fiesta-Produktion hätte für den Standort Köln das Sterben auf Raten, bedeutet", sagte er. Bis zu 10.000 Arbeitsplätze bei Ford und den Zulieferern seien in Gefahr gewesen. Nun sei es gelungen, den Beschäftigten "für die nächsten siebeneinhalb Jahre und darüber hinaus" Sicherheit zu geben.
Auf einer Betriebsversammlung bei Ford in Köln erhielt Hennig nach der Mitteilung, dass die Fiesta-Produktion in Köln bleibe, stehende Ovationen von rund 8000 teilnehmenden Ford-Mitarbeitern.
Die bereits am Freitag unterzeichnete Vereinbarung zur künftigen Fiesta-Fertigung in Köln sieht vor, dass in Köln künftig in der Fahrzeugproduktion statt im Dreischicht-Betrieb in einem flexiblen Zweischicht-Modell gearbeitet wird.

Ford will Kapazitäten in Europa reduzieren

Betriebsbedingte Kündigungen soll es jedoch nicht geben, da gleichzeitig bei der Motorfertigung eine dritte Schicht eingeführt werden soll und außerdem bislang nach außen vergebene Aufträge wieder ins Werk zurückgeholt werden sollen. Sollte dies zum Abbau des Personalüberhangs nicht ausreichen, könne das Unternehmen auf bewährte Altersteilzeitangebote zurückgreifen, sagte Arbeitsdirektor Rainer Ludwig.
Ford ist zurzeit dabei, seine Fertigungskapazitäten in Europa um rund ein Fünftel zu reduzieren. Das Unternehmen hatte deshalb angekündigt, neben Werken in England auch eine Fabrik in Belgien zu schließen. 2013 hatte Ford in Europa noch 1,2 Milliarden Euro Verlust gemacht. 2015 sollen wieder schwarze Zahlen geschrieben werden.

Lufthansa senkt Gewinnziele

Die Lufthansa hat ihre Gewinnziele für das kommende Jahr gekappt. Sowohl das Passagier- als auch das Frachtgeschäft gingen zurück. Zudem habe sich der Pilotenstreik negativ ausgewirkt.
Nur wenige Wochen nach dem Abgang ihres früheren Chefs Christoph Franz hat die Lufthansa ihre Gewinnziele gekappt. Für dieses und das kommende Jahr wurden die Prognosen in einer Pflichtmitteilung an die Börse deutlich zurückgenommen. Danach werde der operative Gewinn im Geschäftsjahr 2014 nur rund 1 Milliarde Euro betragen. Bislang waren 1,3 bis 1,5 Milliarden Euro angekündigt worden.
Die Risiken auf der Umsatzseite hätten sich leider realisiert, erklärte Finanzchefin Simone Menne laut einer Mitteilung. Die Erlöse seien sowohl im Passagier- als auch im Frachtgeschäft hinter den Erwartungen zurückgeblieben.
So leide das Geschäft in Europa und nach Nordamerika unter Überkapazitäten, was zu Preisrückgängen geführt habe. Lufthansa werde im Winterflugplan ihr Angebot "spürbar reduzieren". Weitere Kostenbelastungen von jeweils 60 Millionen Euro seien durch den Pilotenstreik im April und durch Wertberichtigungen auf Forderungen in Venezuela hinzugekommen.
Auch das für 2015 von Franz mit dem Ende des Sparprogramms "Score" ausgerufene Ziel eines operativen Gewinns von 2,65 Milliarden Euro sei nicht mehr erreichbar, teilte der Vorstand mit. Als neues Ziel bei stabilen Rahmenbedingungen wurden 2 Milliarden Euro genannt. Menne wollte die Zahlen am Vormittag weiter erläutern.

Online-Handel steigt auf neuen Rekord

Immer mehr Menschen entdecken den Einkauf per Mausklick für sich.  Im vergangenen Jahr ist der Umsatz beim Online-Handel erneut stark gestiegen. Der klassische Versandhandel bricht hingegen ein.
Der Online-Handel eilt von Rekord zu Rekord. Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz im Vorjahresvergleich um über 40 Prozent auf 39,1 Milliarden Euro, wie der Branchenverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevh) mitteilte. In den vergangenen fünf Jahren kletterte der Umsatz damit um das Zweieinhalbfache: von 15,5, Milliarden Euro im Jahr 2009 auf 39,1 Milliarden Euro im Jahr 2013. Und auch die Erwartungen für die Zukunft sind laut Umfrage unter Entscheidungsträgern der Branche glänzend.
Das Geschäftsklima des interaktiven Handels - das sind Versandhandel und Online-Handel - habe im Frühjahr 2014 ein neues Rekordhoch erreicht und liege deutlich über dem Niveau der Gesamtwirtschaft, teilte der bevh weiter mit. Alle wichtigen Indikatoren wie Auftragseingang, Umsatz, Ertrag und Personalbestand seien wesentlich positiver als im Vorjahr. Die Erwartungen für die kommenden Monate seien weiterhin steigend.
Die Zahl der Unternehmen, die Waren per Post versenden, wuchs laut Verband in den vergangenen fünf Jahren um 14,5 Prozent auf 3200. Die Zahl der Beschäftigten wuchs um 5,8 Prozent auf rund 80.100.
Beim genaueren Hinsehen ergibt sich allerdings ein zweigeteiltes Bild: Während der Online-Handel boomt, geht der Umsatz im klassischen Versandhandel zurück. Er sank in den vergangenen fünf Jahren um knapp ein Drittel von 13,6 Milliarden Euro auf 9,2 Milliarden Euro, wie der bevh weiter mitteilte. Der Verband vertritt rund 330 Unternehmen: Versender mit Katalog- und Internet-Angebot, reine Internet-Händler, Teleshopping-Unternehmen, Apothekenversender und Verkäufer auf Online-Marktplätzen.
Der Umfrage unter mehr als 100 Managern der Branche ergab, dass der interaktive Handel die für ihn teuren Retouren weiter senken konnte. Derzeit berichte nur noch jedes sechste Unternehmen von steigenden Rücksendungen - vor allem Versender von Lebensmittel, Delikatessen, Wein, Tierbedarf, Möbel- und Dekorationsartikeln. Im Bereich Bekleidung dagegen meldeten dies nur neun Prozent der Unternehmen, im Bereich Technik zehn Prozent.
  Die meisten Händler gingen für die kommenden Monate von einer gleich bleibenden Retourenquote aus, ergab die Umfrage. Obwohl sie ab diesem Freitag mit Inkrafttreten der europäischen Verbraucherrichtlinie die Kosten für Rücksendungen an die Kunden abwälzen dürfen, wollen die meisten Firmen (59 Prozent) dies nicht tun.
  Die Umfrage gab der bevh bei der Boniversum GmbH in Auftrag. Die Auskunftei liefert Unternehmen auch Bonitätsinformationen über ihre Kunden.

Dies ist die deutschen Marken die wertvollsten


Es ist keine große Überraschung: Die deutschen Autohersteller führen das Ranking der wertvollsten Unternehmen im Land an. Doch auch Softwareunternehmen und Einzelhändler spielen ganz vorne mit.
Mercedes-Benz und BMW führen im Ranking der Firma Interbrand die Rangliste der wertvollsten deutschen Marken an. Mit einem Markenwert von 25,54 Milliarden Euro stach der Stuttgarter Autobauer seinen bayerischen Rivalen mit 25,49 Milliarden Euro knapp aus, wie das Beratungsunternehmen mitteilte. Auf Platz drei schaffte es die Walldorfer Softwareschmiede SAP (13,4 Mrd. Euro), gefolgt von der Deutschen Telekom (12,3 Mrd. Euro). Interbrand hat zum ersten Mal ein Ranking der 50 wertvollsten deutschen Marken aufgestellt. Dabei flossen einer Sprecherin zufolge Werte aus dem im vergangenen Jahr ermittelten weltweiten Ranking, aber auch Neuberechnungen ein.
Vier der ersten zehn Plätze sicherten sich die deutschen Autohersteller: Europas größter Autohersteller Volkswagen (8,9 Mrd. Euro) lag auf Platz fünf, Audi (6,2 Mrd. Euro) belegte Platz acht. Der Sportwagenbauer Porsche (5,2 Mrd. Euro) folgte mit etwas Abstand auf Platz zwölf. Zu den zehn wertvollsten deutschen Marken gehören außerdem Siemens, BASF, Adidas und Bayer. Die letzten Plätze belegten der Discounter Netto (48), Tchibo (49) und der Elektronikhändler Saturn (50).
Bei der Ermittlung des Markenwerts berücksichtigt Interbrand neben den finanziellen Kennzahlen des Unternehmens auch die Wirkung der Marke auf den Kunden und die relative Markenstärke. Letztere zieht nicht nur den Vergleich zur Konkurrenz, sondern soll auch eine Aussage über den Einfluss der Marke auf zukünftige Gewinne treffen.

Monday, June 2, 2014

Mehdorn ist abhängig von der Anti-Korruptions-Kader


Jetzt soll Transparenz von außen helfen: Interne und externe Kontrolleure sollen die Aufträge auf dem BER für Flughafenchef Mehdorn überprüfen.

Künftig soll eine Anti-Korruptions-Truppe den Auftragsvergaben an der Flughafenbaustelle BER nachgehen. Das Gremium werde sich aus Juristen und Kontrolleuren des Flughafens sowie externen Experten zusammensetzen, teilte die Flughafengesellschaft nach einer Sondersitzung des Aufsichtsrats mit. Auch ein Vertreter von Transparency International soll dabei sein.
Das Gremium werde bis Ende Juni einen Zwischenbericht vorlegen, über den der Aufsichtsrat beraten könne, hieß es nach der Sitzung. Vorher hatte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) auf externe Kontrolle gedrängt.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen einen leitenden Angestellten: Dem Planer der Brandschutzanlage und bisherigen Technikchef, Jochen Großmann, wird Bestechlichkeit vorgeworfen. Nun sollen alle Auftragsvergaben Großmanns überprüft werden. Seine 15 Mitarbeiter am Flughafen sind vorerst freigestellt, er ist inzwischen beurlaubt. Großmann soll Firmen bei Aufträgen bevorzugt haben, mit denen er selbst Verbindungen hat. Die Entrauchungsanlage ist einer der Hauptgründe, warum der Flughafen nicht in Betrieb gehen kann und es auch keinen neuen Termin für die Eröffnung gibt.

"Eigentlich dürfte da nichts passieren"

Flughafenchef Hartmut Mehdorn betonte, die Gesellschaft toleriere keine Korruption. "Beim leisesten Verdacht werden wir wieder die Staatsanwaltschaft auf den Plan rufen", so Mehdorn. Er äußerte sich zurückhaltend, ob die Korruptionsaffäre das Projekt noch weiter verzögert wird. "Ich sage mal vorsichtig: Eigentlich dürfte da nichts passieren. Aber lassen Sie uns das noch überprüfen", sagte Mehdorn.
Die Kosten belaufen sich derzeit auf mindestens 4,5 Milliarden Euro. Gesellschafter des Flughafenprojekts sind die Länder Berlin und Brandenburg (je 37 Prozent) sowie der Bund (26 Prozent).

Kunden können Gas Geld wiederherstellen

Durch die "Wärmemarktklausel" haben Energieversorger wie RWE und Eon jahrelang zu hohe Beträge in Rechnung gestellt. Jetzt bekommen Gaskunden zum Teil mehrere tausend Euro erstattet - aber nur, wenn sie selbst aktiv werden.

Für manche Kunden geht es um mehrere Tausend Euro: In diesen Tagen erhalten viele Bürger Erstattungen von Energieversorgern wie RWE oder Eon, weil sie zu hohe Abrechnungen bezahlt haben. Verbraucherverbände hatten Rückforderungsansprüche gestellt und sich damit gegen die sogenannte Wärmemarktklausel zu Wehr gesetzt. Die ermöglicht es den Unternehmen, einseitig den Preis zu erhöhen, wenn Kunden große Mengen Gas verbrauchen.
In zwei Klageverfahren haben Hamburger Gerichte nun rechtskräftig entschieden, dass die Klausel unwirksam ist - und damit auch sämtliche daraus folgenden Preisänderungen. Wie der Spiegel berichtet, stimmte Eon einem Vergleich zu, um "langwierige Gerichtsverfahren" zu vermeiden.

Geld bekommen aber vorerst nur jene Kunden, die bereits Widerspruch eingelegt haben. Vergangene Woche informierte Eon klagende Kunden in Hamburg. Sie erwarten zum Teil Rückzahlungen in vierstelliger Höhe. In dem Schreiben heißt es nach Spiegel-Informationen, dass die Parteien "strengstes Stillschweigen" zu bewahren hätten.
Denn auch Vertragskunden, die sich bisher nicht den Klagen der Verbraucherzentralen angeschlossen haben, können noch Rückforderungen geltend machen. Die Verjährungsfrist endet erst drei jahre nach Kenntnis der möglichen Ansprüche. Eon will offenbar vermeiden, dass weitere Kunden von der Möglichkeit erfahren und aktiv werden.

Jeder Mitarbeiter arbeitet, ohne einen zweiten Branchentarif




Vor 15 Jahren galt noch für 70 Prozent der Arbeitnehmer ein Branchentarif. Nun sind es deutlich weniger.

Für immer weniger Arbeitnehmer in Deutschland gilt ein Branchentarifvertrag. Im vergangenen Jahr arbeiteten in den westlichen Bundesländern 52 Prozent der Beschäftigten in Betrieben mit einem solchen Tarifvertrag, 1996 waren es noch 70 Prozent.
Das teilt das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) mit, das zur Bundesagentur für Arbeit gehört. In Ostdeutschland sind die Zahlen noch geringer: Im gleichen Zeitraum sank die Zahl der Arbeitnehmer, für die ein Branchentarifvertrag galt, von 56 auf 35 Prozent.
Dazu kommen Firmentarifverträge. Sie werden direkt zwischen Betrieb und Gewerkschaften geschlossen. Ein solcher Vertrag galt für 8 Prozent der Arbeitnehmer im Westen und 12 Prozent im Osten.
Ein zusätzliches Fünftel der Arbeitnehmer profitiert indirekt von Tarifverträgen: 21 Prozent der westdeutschen und 25Prozent der ostdeutschen Arbeitnehmer waren laut IAB im vergangenen Jahr in Unternehmen tätig, die zwar keinem Branchentarifvertrag unterlagen, aber sich daran orientierten.