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Monday, July 7, 2014

Audi ist ein Rekordumsatz

Die VW-Tochter Audi gibt beim Absatz weiter Gas. In den ersten sechs Monaten erzielten Ingolstädter mit einem Plus um 11,4 Prozent das beste erste Halbjahr in der Unternehmensgeschichte.
"Auch für die kommenden Monate sind wir optimistisch und werden den Schwung aus dem ersten Halbjahr mitnehmen", erklärte Audi-Vertriebsvorstand Luca de Meo am Montag in Ingolstadt

Allein im Juni kletterte die Zahl der weltweiten Verkäufe um fast elf Prozent auf 155 450 Fahrzeuge. Wichtiger Wachstumstreiber war dabei der US-Markt: Im Juni wurden 16 867 Autos an die Kunden übergeben und damit gut 23 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.
In China legte die Zahl der Auslieferungen auch im Juni um gut 14 Prozent zu auf 50 756 Fahrzeuge zu. In Europa konnte Audi mit 69 250 Fahrzeugen gut sechs Prozent mehr verkaufen als im Juni 2013. Dabei gab es allerdings in Russland erneut ein Absatzminus: Dort verkaufte Audi im Juni 3000 Autos und damit gut 3 Prozent weniger als vor Jahresfrist.

Lufthansa zu fliegen, um mit China kooperieren

Die Lufthansa baut ihre Position in Asien aus: Deutschlands größte Airline hat ein neues Partnerschaftsabkommen mit Air China besiegelt. Für Kunden soll dies große Vorteile mitbringen.
Die Deutsche Lufthansa geht eine engere Zusammenarbeit mit Air China ein. Lufthansa-Vorstandschef Carsten Spohr und der Präsident von Air China, Song Zhiyong, unterzeichneten anlässlich des Staatsbesuchs von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Peking ein entsprechendes Memorandum, wie die größte deutsche Fluggesellschaft in Frankfurt am Main mitteilte. Das neue Partnerschaftsabkommen solle bereits zum Start des Winterflugplans Ende Oktober 2014 in Kraft treten.

"Wir freuen uns, unseren Kunden, speziell in Europa und China, gemeinsam mit Air China künftig noch bessere Flugverbindungen und Services anbieten zu können", erklärte Spohr in Peking. Durch die strategischen Partnerschaften mit führenden Airlines könnten die Fluggesellschaften der Lufthansa Group die vier größten Volkswirtschaften der Welt noch besser miteinander verbinden.
Das Joint Venture mit Air China soll bereits bestehende Partnerschaften der Lufthansa ergänzen. Bereits seit 1998 arbeitet die Kranich-Linie mit der US-Fluggesellschaft United Airlines sowie mit Air Canada zusammen, seit 2012 mit der japanischen Airline All Nippon Airways (ANA).

Die Welt auf den Kopf in der Großen Halle des Volkes


Peinliche Befragung und ein unmoralisches Angebot: Kanzlerin Merkel gerät auf ihrer China-Reise in die missliche Lage, im Beisein von Premier Li die amerikanischen Freunde rügen zu müssen

So kann es gehen, wenn einem der eigene Freund mal richtig Ärger bereitet. Dann nämlich kann es passieren, dass Angela Merkel an einem Montagmorgen in Peking ein ziemlich zerknittertes Gesicht macht und Chinas Premier Li Keqiang vergnüglich in die Augen der zahlreichen Journalisten lächelt. Schuld daran tragen ausgerechnet die Vereinigten Staaten.

Verkehrte Welt irgendwie in der Großen Halle des Volkes. Aber der aktuelle Spionageverdacht gegen die US-Geheimdienste lässt auch eine Kanzlerin auf Auslandsreise nicht mehr in Ruhe. Zu herb ist der mögliche Vertrauensbruch durch die Amerikaner. Da kann man auch fern der Heimat nicht mehr so tun, als sei nichts gewesen.

Dabei hätte Merkel den Spionagefall wenigstens hier in China gerne durch Ignorieren beerdigt. Doch als auf der gemeinsamen Pressekonferenz mit dem chinesischen Regierungschef die Frage nach den Auswirkungen der Affäre gestellt wird, sieht sie keine Möglichkeit mehr, an diesem Kurs festzuhalten. Also sagt sie, irgendwie immer noch betont vorsichtig: "Sollte sich der Verdacht bewahrheiten, dann steht das für mich in einem klaren Widerspruch zu dem, was ich unter einer vertrauensvollen Zusammenarbeit der Dienste und auch zwischen Partnern verstehe."

Das soll nicht nach harscher Kritik klingen. Aber die Botschaft gen Washington lässt sich nicht mehr leugnen. Den Menschen zu Hause wäre ein Schweigen nur noch schwer zu erklären gewesen. Merkel spricht von einem "sehr ernsthaften Vorgang". Das passt ein klein wenig auch zu ihrem eigenen Auftritt.

Der nämlich ist hoch unangenehm, weil sie damit getan hat, was sie vermeiden wollte: Die deutsche Kanzlerin kritisiert ausgerechnet auf chinesischem Boden die amerikanischen Freunde. Und ihr chinesischer Gastgeber, das macht die Sache nicht besser, kann sich ein Lächeln nicht mehr verkneifen. Als Li gefragt wird, was er denn von Berichten halte, dass auch China eine aggressive Cyber-Spionage betreibe, antwortet er in aller Ruhe, Deutschland und China seien in dieser Frage in Wahrheit beide Opfer. Peking lehne solche kriminellen Raubaktionen gegen Geschäftsgeheimnisse und geistiges Eigentum entschieden ab. Deshalb sei China selbstverständlich gerne bereit, im Kampf gegen diese Verbrechen mit Berlin zusammenzuarbeiten.

Da ist der Satz, der Merkel schmerzen dürfte. Plötzlich kann die chinesische Seite so tun, als seien nach NSA-Skandal und BND-Spion plötzlich ganz andere Allianzen möglich. Wer die Berichte des deutschen Verfassungsschutzes kennt, in denen die chinesischen Versuche der Wirtschafts- und Cyber-Spionage als besonders aggressiv beschrieben werden, kann sich leicht vorstellen, wie Lis Angebot sich für Merkel anfühlt. Doch statt an der Stelle offen zu widersprechen (was in der Sache durchaus angemessen wäre), müht sich die Kanzlerin, nach allen Richtungen sauber Abstand zu halten. Deutschland lehne Cyber-Spionage ab und unternehme alles, um sich und seine Unternehmen zu schützen. Sicher, auf der Welt gebe es derlei leider. Deutschland aber glaube nicht, "dass man damit erfolgreich sein kann." Es ist der Versuch, neutral aufzutreten.