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Wednesday, June 11, 2014

Ford Fiesta baut wieder in Köln

Die rund 24.000 Beschäftigten der Ford-Werke in Köln und Saarlouis können aufatmen: Der amerikanische Autohersteller baut weiter auf den Produktionsstandort Deutschland.
Die nächste Generation des Kleinwagens Fiesta werde in Europa ausschließlich in Köln produziert, teilte der Geschäftsführer der Ford-Werke GmbH, Bernhard Mattes, in Köln mit. Gleichzeitig verlängerte der Autobauer die Beschäftigungsgarantie für die Mitarbeiter der Ford-Werke GmbH um fünf Jahre bis Ende 2021.
Ford beendete damit Befürchtungen, die Produktion des Kleinwagens könne nach Rumänien oder in ein anderes Billiglohnland verlagert werden. Dem Schritt waren langwierige Verhandlungen zwischen Geschäftsführung und Gesamtbetriebsrat über Kostenreduzierungen im Kölner Werk vorangegangen.
ie dabei erzielten Vereinbarungen erlauben Ford nach Angaben von Mattes im Kölner Werk künftig noch deutlich flexibler und kostengünstiger zu produzieren. Der Manager bezifferte die erwarteten Einsparungen für den Zeitraum von 2017 bis 2021 auf insgesamt 400 Millionen US-Dollar (295 Millionen Euro).

Vollständiger Verzicht auf Sonderzahlungen

Zu den Zugeständnissen der Beschäftigen gehört etwa der ab 2017 wirksame vollständige Verzicht auf Sonderzahlungen und Sonderurlaub zu Firmenjubiläen wie der 25-jährigen Betriebszugehörigkeit. Die laufenden monatlichen Einkünfte der Belegschaft blieben dagegen unangetastet, sagte Hennig. Und es gebe auch keine Verschlechterung der Tarifbedingungen bei neueingestellten Mitarbeitern.
Auch der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Martin Hennig zeigte sich sehr zufrieden mit dem erreichten Kompromiss. "Der Verlust der Fiesta-Produktion hätte für den Standort Köln das Sterben auf Raten, bedeutet", sagte er. Bis zu 10.000 Arbeitsplätze bei Ford und den Zulieferern seien in Gefahr gewesen. Nun sei es gelungen, den Beschäftigten "für die nächsten siebeneinhalb Jahre und darüber hinaus" Sicherheit zu geben.
Auf einer Betriebsversammlung bei Ford in Köln erhielt Hennig nach der Mitteilung, dass die Fiesta-Produktion in Köln bleibe, stehende Ovationen von rund 8000 teilnehmenden Ford-Mitarbeitern.
Die bereits am Freitag unterzeichnete Vereinbarung zur künftigen Fiesta-Fertigung in Köln sieht vor, dass in Köln künftig in der Fahrzeugproduktion statt im Dreischicht-Betrieb in einem flexiblen Zweischicht-Modell gearbeitet wird.

Ford will Kapazitäten in Europa reduzieren

Betriebsbedingte Kündigungen soll es jedoch nicht geben, da gleichzeitig bei der Motorfertigung eine dritte Schicht eingeführt werden soll und außerdem bislang nach außen vergebene Aufträge wieder ins Werk zurückgeholt werden sollen. Sollte dies zum Abbau des Personalüberhangs nicht ausreichen, könne das Unternehmen auf bewährte Altersteilzeitangebote zurückgreifen, sagte Arbeitsdirektor Rainer Ludwig.
Ford ist zurzeit dabei, seine Fertigungskapazitäten in Europa um rund ein Fünftel zu reduzieren. Das Unternehmen hatte deshalb angekündigt, neben Werken in England auch eine Fabrik in Belgien zu schließen. 2013 hatte Ford in Europa noch 1,2 Milliarden Euro Verlust gemacht. 2015 sollen wieder schwarze Zahlen geschrieben werden.

Lufthansa senkt Gewinnziele

Die Lufthansa hat ihre Gewinnziele für das kommende Jahr gekappt. Sowohl das Passagier- als auch das Frachtgeschäft gingen zurück. Zudem habe sich der Pilotenstreik negativ ausgewirkt.
Nur wenige Wochen nach dem Abgang ihres früheren Chefs Christoph Franz hat die Lufthansa ihre Gewinnziele gekappt. Für dieses und das kommende Jahr wurden die Prognosen in einer Pflichtmitteilung an die Börse deutlich zurückgenommen. Danach werde der operative Gewinn im Geschäftsjahr 2014 nur rund 1 Milliarde Euro betragen. Bislang waren 1,3 bis 1,5 Milliarden Euro angekündigt worden.
Die Risiken auf der Umsatzseite hätten sich leider realisiert, erklärte Finanzchefin Simone Menne laut einer Mitteilung. Die Erlöse seien sowohl im Passagier- als auch im Frachtgeschäft hinter den Erwartungen zurückgeblieben.
So leide das Geschäft in Europa und nach Nordamerika unter Überkapazitäten, was zu Preisrückgängen geführt habe. Lufthansa werde im Winterflugplan ihr Angebot "spürbar reduzieren". Weitere Kostenbelastungen von jeweils 60 Millionen Euro seien durch den Pilotenstreik im April und durch Wertberichtigungen auf Forderungen in Venezuela hinzugekommen.
Auch das für 2015 von Franz mit dem Ende des Sparprogramms "Score" ausgerufene Ziel eines operativen Gewinns von 2,65 Milliarden Euro sei nicht mehr erreichbar, teilte der Vorstand mit. Als neues Ziel bei stabilen Rahmenbedingungen wurden 2 Milliarden Euro genannt. Menne wollte die Zahlen am Vormittag weiter erläutern.

Online-Handel steigt auf neuen Rekord

Immer mehr Menschen entdecken den Einkauf per Mausklick für sich.  Im vergangenen Jahr ist der Umsatz beim Online-Handel erneut stark gestiegen. Der klassische Versandhandel bricht hingegen ein.
Der Online-Handel eilt von Rekord zu Rekord. Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz im Vorjahresvergleich um über 40 Prozent auf 39,1 Milliarden Euro, wie der Branchenverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevh) mitteilte. In den vergangenen fünf Jahren kletterte der Umsatz damit um das Zweieinhalbfache: von 15,5, Milliarden Euro im Jahr 2009 auf 39,1 Milliarden Euro im Jahr 2013. Und auch die Erwartungen für die Zukunft sind laut Umfrage unter Entscheidungsträgern der Branche glänzend.
Das Geschäftsklima des interaktiven Handels - das sind Versandhandel und Online-Handel - habe im Frühjahr 2014 ein neues Rekordhoch erreicht und liege deutlich über dem Niveau der Gesamtwirtschaft, teilte der bevh weiter mit. Alle wichtigen Indikatoren wie Auftragseingang, Umsatz, Ertrag und Personalbestand seien wesentlich positiver als im Vorjahr. Die Erwartungen für die kommenden Monate seien weiterhin steigend.
Die Zahl der Unternehmen, die Waren per Post versenden, wuchs laut Verband in den vergangenen fünf Jahren um 14,5 Prozent auf 3200. Die Zahl der Beschäftigten wuchs um 5,8 Prozent auf rund 80.100.
Beim genaueren Hinsehen ergibt sich allerdings ein zweigeteiltes Bild: Während der Online-Handel boomt, geht der Umsatz im klassischen Versandhandel zurück. Er sank in den vergangenen fünf Jahren um knapp ein Drittel von 13,6 Milliarden Euro auf 9,2 Milliarden Euro, wie der bevh weiter mitteilte. Der Verband vertritt rund 330 Unternehmen: Versender mit Katalog- und Internet-Angebot, reine Internet-Händler, Teleshopping-Unternehmen, Apothekenversender und Verkäufer auf Online-Marktplätzen.
Der Umfrage unter mehr als 100 Managern der Branche ergab, dass der interaktive Handel die für ihn teuren Retouren weiter senken konnte. Derzeit berichte nur noch jedes sechste Unternehmen von steigenden Rücksendungen - vor allem Versender von Lebensmittel, Delikatessen, Wein, Tierbedarf, Möbel- und Dekorationsartikeln. Im Bereich Bekleidung dagegen meldeten dies nur neun Prozent der Unternehmen, im Bereich Technik zehn Prozent.
  Die meisten Händler gingen für die kommenden Monate von einer gleich bleibenden Retourenquote aus, ergab die Umfrage. Obwohl sie ab diesem Freitag mit Inkrafttreten der europäischen Verbraucherrichtlinie die Kosten für Rücksendungen an die Kunden abwälzen dürfen, wollen die meisten Firmen (59 Prozent) dies nicht tun.
  Die Umfrage gab der bevh bei der Boniversum GmbH in Auftrag. Die Auskunftei liefert Unternehmen auch Bonitätsinformationen über ihre Kunden.

Dies ist die deutschen Marken die wertvollsten


Es ist keine große Überraschung: Die deutschen Autohersteller führen das Ranking der wertvollsten Unternehmen im Land an. Doch auch Softwareunternehmen und Einzelhändler spielen ganz vorne mit.
Mercedes-Benz und BMW führen im Ranking der Firma Interbrand die Rangliste der wertvollsten deutschen Marken an. Mit einem Markenwert von 25,54 Milliarden Euro stach der Stuttgarter Autobauer seinen bayerischen Rivalen mit 25,49 Milliarden Euro knapp aus, wie das Beratungsunternehmen mitteilte. Auf Platz drei schaffte es die Walldorfer Softwareschmiede SAP (13,4 Mrd. Euro), gefolgt von der Deutschen Telekom (12,3 Mrd. Euro). Interbrand hat zum ersten Mal ein Ranking der 50 wertvollsten deutschen Marken aufgestellt. Dabei flossen einer Sprecherin zufolge Werte aus dem im vergangenen Jahr ermittelten weltweiten Ranking, aber auch Neuberechnungen ein.
Vier der ersten zehn Plätze sicherten sich die deutschen Autohersteller: Europas größter Autohersteller Volkswagen (8,9 Mrd. Euro) lag auf Platz fünf, Audi (6,2 Mrd. Euro) belegte Platz acht. Der Sportwagenbauer Porsche (5,2 Mrd. Euro) folgte mit etwas Abstand auf Platz zwölf. Zu den zehn wertvollsten deutschen Marken gehören außerdem Siemens, BASF, Adidas und Bayer. Die letzten Plätze belegten der Discounter Netto (48), Tchibo (49) und der Elektronikhändler Saturn (50).
Bei der Ermittlung des Markenwerts berücksichtigt Interbrand neben den finanziellen Kennzahlen des Unternehmens auch die Wirkung der Marke auf den Kunden und die relative Markenstärke. Letztere zieht nicht nur den Vergleich zur Konkurrenz, sondern soll auch eine Aussage über den Einfluss der Marke auf zukünftige Gewinne treffen.

Monday, June 2, 2014

Mehdorn ist abhängig von der Anti-Korruptions-Kader


Jetzt soll Transparenz von außen helfen: Interne und externe Kontrolleure sollen die Aufträge auf dem BER für Flughafenchef Mehdorn überprüfen.

Künftig soll eine Anti-Korruptions-Truppe den Auftragsvergaben an der Flughafenbaustelle BER nachgehen. Das Gremium werde sich aus Juristen und Kontrolleuren des Flughafens sowie externen Experten zusammensetzen, teilte die Flughafengesellschaft nach einer Sondersitzung des Aufsichtsrats mit. Auch ein Vertreter von Transparency International soll dabei sein.
Das Gremium werde bis Ende Juni einen Zwischenbericht vorlegen, über den der Aufsichtsrat beraten könne, hieß es nach der Sitzung. Vorher hatte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) auf externe Kontrolle gedrängt.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen einen leitenden Angestellten: Dem Planer der Brandschutzanlage und bisherigen Technikchef, Jochen Großmann, wird Bestechlichkeit vorgeworfen. Nun sollen alle Auftragsvergaben Großmanns überprüft werden. Seine 15 Mitarbeiter am Flughafen sind vorerst freigestellt, er ist inzwischen beurlaubt. Großmann soll Firmen bei Aufträgen bevorzugt haben, mit denen er selbst Verbindungen hat. Die Entrauchungsanlage ist einer der Hauptgründe, warum der Flughafen nicht in Betrieb gehen kann und es auch keinen neuen Termin für die Eröffnung gibt.

"Eigentlich dürfte da nichts passieren"

Flughafenchef Hartmut Mehdorn betonte, die Gesellschaft toleriere keine Korruption. "Beim leisesten Verdacht werden wir wieder die Staatsanwaltschaft auf den Plan rufen", so Mehdorn. Er äußerte sich zurückhaltend, ob die Korruptionsaffäre das Projekt noch weiter verzögert wird. "Ich sage mal vorsichtig: Eigentlich dürfte da nichts passieren. Aber lassen Sie uns das noch überprüfen", sagte Mehdorn.
Die Kosten belaufen sich derzeit auf mindestens 4,5 Milliarden Euro. Gesellschafter des Flughafenprojekts sind die Länder Berlin und Brandenburg (je 37 Prozent) sowie der Bund (26 Prozent).

Kunden können Gas Geld wiederherstellen

Durch die "Wärmemarktklausel" haben Energieversorger wie RWE und Eon jahrelang zu hohe Beträge in Rechnung gestellt. Jetzt bekommen Gaskunden zum Teil mehrere tausend Euro erstattet - aber nur, wenn sie selbst aktiv werden.

Für manche Kunden geht es um mehrere Tausend Euro: In diesen Tagen erhalten viele Bürger Erstattungen von Energieversorgern wie RWE oder Eon, weil sie zu hohe Abrechnungen bezahlt haben. Verbraucherverbände hatten Rückforderungsansprüche gestellt und sich damit gegen die sogenannte Wärmemarktklausel zu Wehr gesetzt. Die ermöglicht es den Unternehmen, einseitig den Preis zu erhöhen, wenn Kunden große Mengen Gas verbrauchen.
In zwei Klageverfahren haben Hamburger Gerichte nun rechtskräftig entschieden, dass die Klausel unwirksam ist - und damit auch sämtliche daraus folgenden Preisänderungen. Wie der Spiegel berichtet, stimmte Eon einem Vergleich zu, um "langwierige Gerichtsverfahren" zu vermeiden.

Geld bekommen aber vorerst nur jene Kunden, die bereits Widerspruch eingelegt haben. Vergangene Woche informierte Eon klagende Kunden in Hamburg. Sie erwarten zum Teil Rückzahlungen in vierstelliger Höhe. In dem Schreiben heißt es nach Spiegel-Informationen, dass die Parteien "strengstes Stillschweigen" zu bewahren hätten.
Denn auch Vertragskunden, die sich bisher nicht den Klagen der Verbraucherzentralen angeschlossen haben, können noch Rückforderungen geltend machen. Die Verjährungsfrist endet erst drei jahre nach Kenntnis der möglichen Ansprüche. Eon will offenbar vermeiden, dass weitere Kunden von der Möglichkeit erfahren und aktiv werden.

Jeder Mitarbeiter arbeitet, ohne einen zweiten Branchentarif




Vor 15 Jahren galt noch für 70 Prozent der Arbeitnehmer ein Branchentarif. Nun sind es deutlich weniger.

Für immer weniger Arbeitnehmer in Deutschland gilt ein Branchentarifvertrag. Im vergangenen Jahr arbeiteten in den westlichen Bundesländern 52 Prozent der Beschäftigten in Betrieben mit einem solchen Tarifvertrag, 1996 waren es noch 70 Prozent.
Das teilt das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) mit, das zur Bundesagentur für Arbeit gehört. In Ostdeutschland sind die Zahlen noch geringer: Im gleichen Zeitraum sank die Zahl der Arbeitnehmer, für die ein Branchentarifvertrag galt, von 56 auf 35 Prozent.
Dazu kommen Firmentarifverträge. Sie werden direkt zwischen Betrieb und Gewerkschaften geschlossen. Ein solcher Vertrag galt für 8 Prozent der Arbeitnehmer im Westen und 12 Prozent im Osten.
Ein zusätzliches Fünftel der Arbeitnehmer profitiert indirekt von Tarifverträgen: 21 Prozent der westdeutschen und 25Prozent der ostdeutschen Arbeitnehmer waren laut IAB im vergangenen Jahr in Unternehmen tätig, die zwar keinem Branchentarifvertrag unterlagen, aber sich daran orientierten.