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Wednesday, May 14, 2014

Ein Mann in den Niederlanden trägt das tödliche Virus

Fast jeder Dritte, der sich mit dem Coronavirus ansteckt, stirbt. Bislang war die Erkrankung mit Schwerpunkt in Saudi-Arabien weit weg. Doch nun liegt ein Infizierter in einer Klinik in Den Haag.


In den Niederlanden ist ein erster Fall des gefährlichen Coronavirus' MERS aufgetreten. Wie das Nationale Institut für Volksgesundheit und Umwelt (RIVM) mitteilte, infizierte sich der Mann während eines Besuchs in Saudi-Arabien. Die Diagnose sei am Dienstag gestellt worden. Nun werde der Patient in strikter Isolation in einem Den Haager Krankenhaus behandelt.

Das Coronavirus MERS (Middle East Respiratory Syndrome) wurde erstmals im September 2012 bei Patienten mit einer schweren Atemwegsinfektion identifiziert und hat Ähnlichkeit mit dem SARS-Virus. Es kann grippeähnliche Symptome auslösen, aber auch zu einer schweren Lungenentzündung führen. Anders als SARS führt der neue Erreger zudem zu Nierenversagen.

Das neue Virus stammt aus Saudi-Arabien

Seinen Ausgang hatte das neue Virus in Saudi-Arabien genommen. Weltweit wurden bisher nach jüngsten Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 496 MERS-Fälle bestätigt. Die WHO sah jedoch keinen Anlass, einen globalen Gesundheitsnotstand auszurufen. Nicht zuletzt gebe es keine Beweise, dass das Virus von Mensch zu Mensch übertragen werde. Dennoch sei die Lage deutlich ernster geworden. Es gebe kaum Maßnahmen, der Ausbreitung des Virus entgegenzuwirken.
Etwa 30 Prozent der Fälle verliefen nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) tödlich. Nach amtlichen Angaben aus Saudi-Arabien führte die Infektion dort bislang bei 142 Menschen zum Tod.
Der genaue Übertragungsweg ist noch unklar. Wissenschaftler vermuten, dass Kamele und Fledermäuse eine Rolle bei der Übertragung spielen könnten. Für diese Annahme gibt es jedoch keine offizielle Bestätigung.
Die WHO rief alle betroffenen Staaten zu einer besseren Infektionsprävention und -kontrolle auf. Es müsse auch schnellere Umwelt- und Tierstudien geben, um Erkenntnisse zu Übertragungswegen und Risikofaktoren zu gewinnen. Die WHO forderte zudem ein stärkeres Bewusstsein für Mers und eine effektivere Risikokommunikation.
mli, AFP, DPA

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